Feb 11 2025

Seine Feigheit verstört den Herrn Staatsanwalt

Autor: . Abgelegt unter Allgemein/Politik,Literatur

“Weiheraum” gehört zu den spannendsten und eindringlichsten Büchern, die ich rezensiert habe. Geschrieben hat den Roman Klaus Marxen (geb. 1945), Jurist und Hochschullehrer, der u. a. als Richter tätig war. Angesichts der aktuellen Gefahr des Hineinschlingerns in immer mehr rechtslastige Politik erinnerte ich mich an den Protagonisten Friedrich Liedke, ein empfindsamer Staatanwalt, dessen Verstrickungen unter die Haut gehen … Ich will an dieser Stelle nichts vorwegnehmen – hier die Rezension:

Klaus Marxen lässt in seinem Roman „Weiheraum“ Zeitgeschichte in schicksalhaften Verstrickungen lebendig werden

Mit „Weiheraum“ legt Klaus Marxen einen Roman vor, der episodisch im Präsens zwei Personen in unterschiedlichen Sphären in die Katastrophe führt. Verdeutlicht werden Charaktere und deren Schicksale im zeitgeschichtlichen Kontext von 1901 bis 1950. Man ahnt, welche Wirren die Protagonisten vor heikle Fragen stellen, zumal ein Strang der Handlung in Berlin und der andere in Südmähren angesiedelt ist. Die Wege des tschechischen Mädchens Leuka und des Berliner Staatsanwalts Friedrich Liedke kreuzen sich im Wiener Landgericht. Das wird im Vorwort verraten, in dem es außerdem heißt, die Wirklichkeit tauge lediglich dazu, Spuren zu legen – dagegen müsse die Wahrheit erzeugt werden.


Der Weiheraum im Wiener Landgericht umfängt den Erzähler. Dort findet er die Namen jener, denen in diesem „Gebäude […] in nationalsozialistischer Zeit das Leben geraubt wurde“. So spornen Titel und Vorwort des Buches die Neugier an – der Weg zum tragischen Ende will nachvollzogen werden. Wo hätte es Möglichkeiten gegeben, die Geschichte in eine andere Richtung zu lenken? Was kann man davon für die Zivilcourage in heutiger Zeit ableiten? Autor Klaus Marxen, selbst Jurist – Geschichte und Philosophie hat er ebenfalls studiert –, erzeugt Wahrheit mittels ausführlicher Schilderungen, hat jedoch alle Personen, Begebenheiten und Orte frei erfunden.

Friedrich Liedke, an Kaiser Wilhelms II. Geburtstag 1901 geboren, ist eigentlich ein empfindsamer Mensch. Doch auch er will vorankommen, kein unnötiges Aufsehen erregen, das geregelte Leben nicht gefährden. Eigene Kinder sind ihm und seiner Frau Edith nicht vergönnt und der gewichtige Schritt zu einer Adoption fällt nicht gerade leicht, allerdings sind die Begleiterscheinungen für Friedrich umso qualvoller, weil er plötzlich nicht ausschließen kann, die Mutter des Kindes auf dem Gewissen zu haben. Schon lange bevor Liedkes die kleine Ingrid im Lebensborn-Heim abholen, ist dem Protagonisten Friedrich viel Zaudern auf den Leib geschrieben. Sein Vater, Konrektor an einem Realgymnasium, verkörpert ihm gegenüber eher den harten Preußen. Doch Adolf Hitler findet er anmaßend und verübelt seinem Sohn dessen Parteimitgliedschaft. Trotz stetig wiederkehrender Zweifel kann es sich der Jurist Friedrich jedoch nicht leisten, aus der Partei auszutreten und später beim Volksgerichtshof Anklagen jenseits der Konformität zu formulieren. „Was Friedrich Liedke verstört, das ist seine Feigheit.“ Dass die „Gefährdung des Staates im Krieg zu harten Abwehrmaßnahmen zwingt“, will er sich angesichts der Hinrichtungen in seiner unmittelbaren Nähe in Wien zwar beschwichtigend einreden, kann aber mit dem scharfen Wind, der in der Justiz weht, innerlich keine Übereinkunft finden. So besiegelt er 1943 schließlich das Schicksal der zum Tode verurteilten, hochschwangeren Helena Cermak, geboren 1918 in Südmähren, die ihrem schwer verletzen Bruder, einem „Staatsfeind“, geholfen hatte.

Natürlich fällt Friedrich Liedke dieser Fall immer wieder ein, denn er weiß nicht, wohin das Kind der Hingerichteten gebracht worden ist. Wie es sich gehört, wird das Geheimnis erst am Schluss gelüftet. Die locker skizzierte Auflösung wirkt nüchtern und knapp, was fast ein wenig schade ist, denn schließlich ist man an ausführlich erzählte Ereignisse und Schicksalswendungen mit fesselnden Untertönen gewöhnt. Doch mehr als der pragmatische Schluss hätte nicht in diesen Spannungsbogen gepasst, war doch der Roman nicht in erster Linie auf ein Familiendrama hin angelegt, sondern darauf, Zeitgeschichte lebendig werden zu lassen und dazu Fragen aufzuwerfen, die an Aktualität nicht verlieren.


Der Erzählstrang auf böhmischer Seite beginnt, als die Oma dieses im Gefängnis geborenen Kindes von Janek Cermak schwanger ist, der aber sein Junggesellendasein nicht aufgeben will. Mit etwas Nachhilfe kommt es dann doch zur Heirat, und letztlich hat Olga sechs Kinder von ihm großzuziehen. Als Familienvater taugt Janek Cermak jedoch nicht. Erst verdingt er sich als Heizer auf einer Lokomotive, später als Handelsvertreter für Textilien, zwischendurch leistet er sich – entsprechend seines Naturells – riskante Eskapaden. Trefflicher könnte man einen Kontrast zu der disziplinierten Familie Liedke nicht schaffen.

Olga Cermak betreibt eine Gastwirtschaft und kann sich außerdem auf ihre Eltern stützen, deren kleine Landwirtschaft ergänzend als Lebensgrundlage manche Engpässe abmildern hilft. Nach dem Ersten Weltkrieg wächst der Stolz der tschechischen Bevölkerung auf ihren Staat, dann werden Teile vom Deutschen Reich annektiert und vorbei ist es mit der friedlichen Atmosphäre. Wer dann – wie Tomas, einer der Söhne von Olga – während des Zweiten Weltkriegs gegen die herrschenden Deutschen intrigiert oder im Untergrund kämpft, wird gnadenlos verfolgt und bestraft. So wird Lenka (Helena) wegen ihrer familiären Fürsorge verraten und verurteilt.

Nach Kriegsende wird Friedrich Liedke verhaftet. Von nun an quält ihn nicht nur die Frage, ob er die Mutter seiner Adoptivtochter hat umbringen lassen, sondern wie sehr er in Verbrechen verstrickt war, die er als solche nicht erkannt oder im Anpassungsdruck verharmlost hat. Derweil umsorgt seine Schwester Elisabeth in Jüterborg das Kind und seine Frau, die 1948 stirbt. Ingrid liebt ihre Tante Lisa und hängt sehr an der Katze Jasmin. Auch Friedrich hatte als Kind ein Kätzchen bekommen, das er Jasmin nannte. Dieses Band zwischen einst und heute symbolisiert eine Verbindung zwischen Ingrid und ihrem Vater, an den sie keine Erinnerung mehr hat. Sie war zu klein, als Friedrich damals aus der Wohnung in Berlin abgeführt wurde. Ihre Mutter hatte ihr aufgetischt, der Vater sei im Krieg von den Russen verschleppt worden.

Liedke verbringt fünf Jahre im Lager Sachsenhausen, bevor er in Waldheim zum Tode verurteilt wird. Es nützt nichts, dass sein Verteidiger unterstreicht, Liedke habe lediglich in gutem Glauben gehandelt und sei als Mitläufer einzustufen. Marxen knüpft mit seinem Roman an tatsächliche Geschehnisse an und führt hier vor Augen, dass in der jungen DDR noch eine tödliche Justizmaschinerie wirksam war. „Unrecht im Gewand des Rechts“ – diese Worte gebraucht der Klappentext des Buches für die Praxis im Volksgerichtshof wie in den Waldheimer Prozessen. Natürlich handelt es sich nicht nur, wie eingangs komprimierend vorausgeschickt, um die Schicksalslinien zweier Personen, sondern immer ist mindestens das „System Familie“ betroffen, wenn das „System Staat“ die Entscheidung zwischen Recht und Unrechtsempfinden zu einem unlösbaren Dilemma werden lässt. Ja, ganze Generationen sind von dem Phänomen gezeichnet, sich mit etwas arrangiert zu haben, für das man nur auf Verständnis bei den unter anderen Verhältnissen Nachgeborenen hoffen kann. Gerade weil in beiden Handlungssträngen die Charaktere glaubwürdig und die Ereignisse im Grundansatz unspektakulär sind, zeigt der Roman besonders schmerzlich die Unbezwingbarkeit von Zwickmühlen in totalitären Systemen, in denen die Rechtspflege bekanntlich die herrschende Ideologie legitimieren soll.

Interessant ist der Aufbau des Romans, der sich in drei Teile gliedert, von Kapitel zu Kapitel jeweils die Perspektive wechselt (was der Wechsel zur Kursivschrift und zurück unterstreicht) und mit Rückblenden arbeitet, die nichts in die Ferne rücken lassen. Das Gefühl, immer unmittelbar dabei zu sein, reißt nicht ab. Und obwohl einerseits die Genauigkeit des ehemaligen Gerichtsberichterstatters Marxen manchmal an Geduldsproben erinnert, befördert die Kürze der Kapitel den Stoff flott und abwechslungsreich. Eine beeindruckende Lektüre.

Klaus Marxen: Weiheraum. Roman.
Bouvier Verlag, Bonn 2015.
260 Seiten, 19,99 EUR.
ISBN-13: 9783416033893

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Jul 31 2024

Gemeinnütziger Journalismus: Anerkennung wächst!

Autor: . Abgelegt unter Allgemein/Politik

Nicht gewinnorientierte Medien arbeiten anders als jene, die sich über Anzeigenkunden finanzieren und stets auf LeserInnenquoten schielen müssen. Deshalb wünschen sie sich Rechtssicherheit. Dazu hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth am 29.7.2024 eine Petition mit mehr als 50.000 Unterschriften entgegengenommen. Hier Zitate aus der Pressemitteilung vom Forum Gemeinnütziger Journalismus:

David Schraven (Vorstand Forum Gemeinnütziger Journalismus): “Mehr als ein Jahrzehnt gemeinsamer Kampf zahlt sich aus, gemeinnütziger Journalismus wird grundsätzlich anerkannt! Ein wichtiger erster Schritt. Für den Erhalt der Demokratie ist das notwendig wie nie. Wo weder der Markt noch die öffentlich-rechtlichen Sender funktionierende Qualitätsangebote schaffen, kann gemeinnütziger Journalismus für demokratische Aufklärung sorgen. In den kommenden Jahren folgt sicher eine gesetzliche Regelung.”

Anne Webert (Deutscher Journalisten-Verband, DJV): „Dass das Bundeskabinett gegenüber den Finanzämtern grünes Licht für die Anerkennung des gemeinnützigen Journalismus gegeben hat, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber ein solcher Beschluss kann auch wieder zurückgenommen werden. Deshalb brauchen wir ein Gesetz. Nicht mehr und nicht weniger.“

Susanne Stiefel (KONTEXT:Wochenzeitung): „Journalismus als Daseinsvorsorge – das hätten die Landräte in der Metropolregion Stuttgart auch gerne. Stattdessen leere Pressebänke. Darüber haben sie sich beim Monopolblatt beklagt, und niemand hätte davon erfahren. Wenn es nicht die Kontext:Wochenzeitung gäbe. Als einziges Medium hat sie darüber berichtet. Das zeigt, wie wichtig Gemeinnützige sind. Sie schließen Lücken in der regionalen und lokalen Berichterstattung, die die Verlegerpresse (und auch die öffentlich-rechtlichen Anstalten) sträflich vernachlässigen. Kontext macht das seit 13 Jahren. Wir wollen andere motivieren, auch aktiv zu werden. Deshalb muss Non-Profit-Journalismus gemeinnützig werden. Ein erster Schritt ist jetzt getan.”

Hintergrund:

Die Petition war am 14. Mai 2024 vom “Forum Gemeinnütziger Journalismus” gestartet worden, einem Zusammenschluss von lokalen und nationalen Medien sowie Verbinden und Stiftungen. Der Anlass der Petition war die überraschende Aberkennung der Gemeinnützigkeit des Anti-Fake-News-Blogs “Der Volksverpetzer”. Seitdem wächst die Sorge, dass auch weitere gemeinnützig arbeitende Medienhäuser ihre Gemeinnützigkeit verlieren könnten.

Bislang agieren gemeinnützige Medien in Deutschland in einer Grauzone. Sie sind auf das Wohlwollen von Finanzbehörden angewiesen, da Journalismus in der Abgabenordnung nicht unter den steuerlich begünstigten Zwecken aufgeführt wird. Ihre Gemeinnützigkeit erlangen sie über andere Zwecke. Die Regierung will nun eine untergesetzliche Regelung vornehmen. Das heißt: Es wird vorerst keine gesetzliche Änderungen der Abgabenordnung geben.

Dafür gibt es einen sog. Anwendungserlass des Bundesfinanzministeriums, der nicht-gewinnorientieren Journalismus unter dem Zweck „Volksbildung“ führt. In der Praxis führe das dazu, dass nicht-gewinnorientierter Journalismus als gemeinnützig anzuerkennen sei. Das Forum Gemeinnütziger Journalismus wertet dies als Zwischenerfolg, wird sich aber weiter für die Aufnahme des Journalismus in die Abgabenordnung einsetzen.

Nächster Adressat sind daher jetzt die zuständigen Bundestagsabgeordneten der Regierungskoalition. Denn die Abgabenordnung kann mit dem Steuerfortentwicklungsgesetz (Jahressteuergesetz) geändert werden.

Dieses wird aller Voraussicht nach im Herbst in den Bundestag eingebracht.

### In diesem Blog werden normalerweise keine Pressemitteilungen berücksichtigt. Die heutige Ausnahme basiert darauf, dass es eine meiner Herzensangelegenheiten ist, wieder mehr Unabhängigkeit, Vielfalt und größere Sorgfalt in der Branche zu verankern, die demokratiefördernd die Mündigkeit der Leserinnen und Leser stärkt. Erfreulich, wenn die Kulturstaatsministerin dies unterstützt!

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Apr 16 2024

Die Kittelschürzen-Story

Autor: . Abgelegt unter Kultur

Dr. Susanne Nielsen, Kunsthistorikerin, lässt Kleider aus den 50er und 60er Jahren wieder aufleben. Sie werden nachgeschneidert und gelegentlich als Leinwandgemälde ausgestellt.

Foto: Archiv Susanne Nielsen*

Zur ersten Ausstellung im Jahr 2009 suchte sie einen Text zur Kittelschürze. Ihre Mutter trug einst eine sehr elegante (siehe Foto), die nicht zum Arbeiten gedacht war, sondern Leserinnen einer Modezeitschrift überzeugen sollte. Dagegen kannte ich meine Mutter im Alltag nur mit Kittelschürze, mit der sie Pflicht und Kür in Haus und Garten erledigte. So lieferten meine Erinnerungen einen Rückblick auf diese Jahre, in denen ich dieses Kleidungsstück nicht mochte, weil ich es mit Aufopferung und Nichtwertschätzung von Familienarbeit verband.

Das Rascheln des Kleides pdf

Diesen Text las ich jetzt ins Germanradio ein, dessen Chefin Susanne Nielsen ist. Sie packte die Gelegenheit für ein Interview beim Schopf und so unterhalten wir uns in dieser Sendung über Schicksale und die Kittelschürze > > german radio show

Mein aktueller Text unterschied sich von jenem von 2009, denn ich hatte dazugelernt, wodurch sich auch meine Haltung zu dem Kleidungsstück ein wenig änderte. Bereits im Ersten Weltkrieg sprach man in Amerika von Professionalität, Hygiene und Modernität, die es ihren Trägerinnen verleihe. wikipedia behauptet: „Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Kittelschürze zunehmend eine modische Funktion, wurde sie doch teilweise anstelle eines Kleides getragen und hatte als erotisches Requisit insbesondere bei italienischen Filmen eine bedeutende Rolle.“ Nicht zu vergessen die Rolle als Berufskleidung – etwa im Handel oder der Medizin-Branche.

Die Kittelschürze – so stell(t)e ich fest – ist ein dankbares Thema mit vielen Facetten. Ich sammle dazu inzwischen Informationen und Geschichten (senden an info@memoreporting.com) Als von Experimenta, Magazin für Literatur, Kunst und Gesellschaft, der Aufruf kam, über Weiblichkeit zu sinnieren, spannte ich den Bogen von der Kittelschürze bis zur Menstruation, die ja noch immer in der Tabu-Zone steckt (März-Ausgabe, ab S. 23) > experimenta.pdf

Nun bin ich gespannt, welche Bereicherungen ich noch zu Kittelschürze & Co. erfahre.

* Ausstellung „Die Kleider meiner Mutter“ Emerge Gallery and Art Center, Greenville, NC, USA,  5.- 25.1.2024, Projekt/Acryl Bild Susanne Nielsen, Kleid Theresia Thielke, Text “Das Rascheln des Kleides” Renate Schauer 

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Nov 20 2023

Liebe, globalisierungsfähig

Autor: . Abgelegt unter Kultur

Ist Liebe das Einzige, das globalisierungsfähig ist? Rüdiger Heins glaubt fest daran. Zum zweiten Mal hat er eine Anthologie herausgebracht. Mit ihr kann man sich an 365 Tagen in eine Welt der Liebe entführen lassen, die sich mannigfach darstellen lässt – sei es die Sehnsucht danach, das aktuelle Glück oder die Trauer um eine verlorene Liebe. An der Spurensuche haben sich fast zweihundert Autorinnen und Autoren beteiligt. Der Schriftsteller, Regisseur und Verleger Rüdiger Heins ist Mitglied des PEN-Zentrums und Gründer und Studienleiter des INKAS – Institut für Kreatives Schreiben. Er beantwortete für diesen Blog einige Fragen.

365 Tage Liebe“ – zum zweiten Mal hast Du dazu eine Anthologie herausgegeben. In nur fünf Monaten waren die Beiträge versammelt. Beim ersten Buch dauerte es vier Jahre. Wieso ging es diesmal so rasch?

Weil ich mit der ersten Ausgabe der Anthologie eine Menge Erfahrungen gesammelt habe, konnte ich diese in die zweite Ausgabe übertragen.  Außerdem hatte ich bereits sehr früh ein Team zusammengestellt: Lektor:innen, Korrekturleser:innen, Grafiker:innen, Testler:innen und Marketing Mitarbeiter:innen.

Liebe ist ein sehr unspezifisches Thema. Vieles kann man darunter verstehen – jene zu einem Lebewesen oder auch zu einem Land, einer Kultur, einem Hobby, einer Leibspeise. Worauf beziehen sich die Menschen in der Anthologie hauptsächlich?

Natürlich auf zwischenmenschliche Beziehungen! Liebe findet immer in einer Wechselwirkung mit Menschen statt. Genaugenommen ist das Gegenüber eine Projektionsfläche der Liebe, die tief in uns verborgen ist.

Das Tagesdatum bestimmt die Gliederung des Buches. Welche Überlegungen stecken hinter dem Verzicht auf ein Inhalts- und AutorInnenverzeichnis, das hätte platzsparend kleingedruckt Orientierung bieten können?

Einfach platzsparende Überlegungen. Die Anthologie hat bereits jetzt schon über 300 Seiten. Ein Autor:innenverzeichnis hätte den Rahmen gesprengt. Die finanzielle Situation spielte natürlich auch eine Rolle.

In Zeiten des Umbruchs kostet Zuversicht mehr Mühe als zuvor. Was könnte die Triebfeder für mehr Offenheit sein?

Die Menschen brauchen in diesen wirren Zeiten mehr denn je Liebe! Die Triebfeder für mehr Offenheit ist Vertrauen zueinander gewinnen. Vertrauen im Miteinander und die Dinge in Liebe geschehen zu lassen.

Was ist Dein nächstes Projekt?

Ich arbeite an einem neuen Handbuch zum kreativen- und literarischen Schreiben. Ein Roman will noch etwas Zuwendung, bevor er ins Lektorat geht und ein Lyrikband ist angefragt. Im Augenblick drehe ich einen Film über meine schriftstellerische Arbeit.

Vielen Dank für Deine Zeit!

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Okt 10 2023

Liebe & mehr > Lesung am 25.11.2023

Autor: . Abgelegt unter Kultur

Wir stecken in den Vorbereitungen:

„365 Tage Liebe“ – Rüdiger Heins, Mitglied des PEN-Zentrums, stellte diese Anthologie mit seinem Team zum zweiten Mal zusammen und nahm Beiträge von uns darin auf. Aus diesem

Anlass laden wir zu einem abwechslungsreichen Text-Reigen ein, der thematisch einen weiten Bogen von der „Liebe“ bis zu „Mensch-Maschine“ spannt.

Wir – das ist die Gruppe 7punkt3, aktiv im Kurs „kreativ schreiben“ an der VHS Schorndorf.

Samstag, 25.11.23, 18.00 bis 20.30 Uhr

VHS Schorndorf, Großer Saal, Eingang Stadtbücherei

Gebühr: 9,50 EUR (Abendkasse) – Keine Anmeldung erforderlich.

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Mai 31 2023

… weil ich das Brennen nicht missen möchte

Autor: . Abgelegt unter Kultur

365 Tage Liebe – was ALLES das bedeuten kann, ist unerschöpflich. Die Zeit eines Lebens reicht nicht aus, um dieses Thema auch nur annähernd zu ergründen.

Doch schließlich spiegelt es die Literatur! Es gibt etliche Bücher, die ich in Ehren halte, auch wenn sie schon etliche Jahre auf dem Markt sind. Dazu gehört „Wenn ich einst alt bin, trage ich Mohnrot“ von Elisabeth Schlumpf. Gleich im ersten Gedicht begründet die Autorin den Titel: „… weil ich das Brennen nicht missen möchte in meinen Gliedern, in meinem Herzen“. Im Regal gegenüber steht „Die Töchter Egalias“, ein Roman über den Kampf der Geschlechter von Gerd Brantenberg von 1977. Diese norwegische Autorin versetzte mich einst als junge Frau über ihr fiktionales Matriarchat in Erstaunen.

Diese beiden Beispiele zur “Liebe” haben bei mir reichhaltige Gesellschaft – Prosa und Lyrik. Gerne stelle ich demnächst „365 Tage Liebe“ vor. Rüdiger Heins hat es herausgegeben (Edition Maya). Und Mitglieder der Gruppe „7punkt3“, die ich bei ihrem schriftstellerischen Reifen begleiten darf,  haben sich an der Anthologie beteiligt. Erste Kostproben kann man am 29.7.2023 in der Klingenmühle bei Welzheim hören! (https://klingenmuehle.com)

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Mrz 17 2023

Ausgebremst, fern der Heimat

Stell dir vor, du kommst zum Flughafen und erfährst, dass du nicht heimkannst, weil in Deutschland keine Flugzeuge landen dürfen. Du sitzt in USA auf deinem gepackten Koffer, hast kein Nachtquartier mehr und sollst anderntags in der Heimat Termine wahrnehmen. Wer erlebt hat, wie deutsche Streiks im Ausland Unbeteiligte schädigen, kann sich über die Tarifkämpfe nicht mehr freuen, auch wenn er oder sie noch so arbeitnehmerfreundlich denkt.

Natürlich reist man heute mit modernen Medien und erfährt nicht erst am Flughafen, dass man ausgebremst ist, auf unbequeme Alternativen umbuchen muss. Trotzdem kostet das Nerven und bringt Nachteile. Wie hoch darf das Opfer „Unbeteiligter“ sein, damit die Flugsicherung auf deutschem Boden besser arbeiten kann oder die Piloten mehr in der Lohntüte haben?


Über diese Zumutbarkeit habe ich noch nirgendwo etwas gelesen. Doch mit wem ich auch darüber spreche: Die Umverteilung von Reich nach Arm wird durch solche Streiks nicht verbessert. Und dies sollte doch endlich zu fruchtbaren Bemühungen führen! Nach mehr als 40 Jahren Gewerkschaftsmitgliedschaft habe ich leider wenig Hoffnung, dass wir geeignete PolitikerInnen an die Schaltstellen der Macht bringen, die diesem Gedanken trotz aller Verflechtungen und Verpflichtungen zum Durchbruch verhelfen.

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Jan 29 2023

Lange weg und dauernd unterwegs

Autor: . Abgelegt unter Alltag

Drei Monate Rundreise in Schweden, Norwegen und Finnland. Als mir Freunde von dem Vorhaben erzählten, dachte ich nicht an Fjorde, Elche, Denkmäler. Vielmehr fragte ich mich, ob das an ihrer Verwurzelung rührt und was es mit ihren sozialen Beziehungen macht. „Einsamkeit“ kam mir als Stichwort in den Sinn bzw. ein Zurückgeworfensein auf sich selbst und seine Begleitung. Dazu muss man andere Fähigkeiten entwickeln als im Alltag zu Hause mit seinen festen Ritualen und Pflichten.

Was sagt Uta dazu, die in Südeuropa die Herausforderungen einer Langzeit-Tour erlebt hat und
demnächst wieder losfährt?

Schon der Einstieg ins Wohnmobil setzt ein Gefühl von Freiheit frei: „Es geht los!“ Einfach herrlich die Gewissheit, nun zehn Wochen Zeit zu haben. Das Brummen des Motors und die gemütliche Reisegeschwindigkeit lösen in mir eine Freude aus, die ich kaum beschreiben kann. Loslassen können, sich jeden Tag auf das Unbekannte einlassen, weg vom Wohnsitz, dem Bekannten, Berechenbaren. Mit unserem elf Quadratmeter rollenden „Minihaus“ fahren wir Neuem entgegen. Wir haben eine klare Richtung, aber keine feste Route, lassen uns gerne treiben, finden ein lauschiges Plätzchen für eine Nacht oder für einen längeren Aufenthalt; einen Stellplatz am See, im Wald, auf einem Bauernhof oder Weingut, Campingplatz oder ganz vogelfrei mit Blick aufs Meer.

Seele baumeln lassen. Geht das nur unterwegs? Nein, das kann ich u.a. auch auf der Hollywood Schaukel zu Hause. Aber wenn ich unterwegs bin, sei es beim Laufen, Fahrradfahren oder eben im brummenden Wohnmobil, kann ich meine Gedanken und Gefühle anders fließen lassen, habe neue Ideen, gewinne Erkenntnisse über Fragen in meinem Kopf und Herzen. Über Tod und Sterben, über das Leben. Vielleicht bin ich eine Nomadin?

Das Meer zieht mich an. Wenn ich dort bin, empfinde ich einen tiefen Frieden. Ich brauche nicht zu tauchen oder zu schwimmen. Ich liebe die unterschiedlichen Nuancen des blauen Meeres, den Geruch aus einer Mischung von Fisch, Muscheln und Algen, den Geschmack von salziger Luft und die kreischenden Möwen. In diesen Momenten fühle ich mich grenzenlos glücklich. Wie damals auf Hawaii, als plötzlich eine Schildkröte eine Weile neben mir schwamm. Das war eine Mischung von Angst, Respekt, Demut und unendlicher Freude – eine ganz besondere Grenzerfahrung.

Auf elf Quadratmetern gibt es aber manchmal auch Stress, wenn man sich immer wieder neuen Hausforderungen zu stellen hat. Reagiert man darauf anders als zu Hause? Jein.
Bei unterschiedlichen Problemlösungsansätzen muss man sich oft nur schneller einigen. Zum Beispiel kann man nicht lange diskutieren nach falschem Abbiegen aufgrund meiner Rechts-Links-Schwäche. Oder man muss sich unmittelbarer dafür entscheiden, einen Konflikt erst mal unaufgelöst stehen zu lassen.

Kann es eine Verwurzelung im Wohnmobil geben? Ist das nicht ein Widerspruch in sich? In unserem Wohnmobil leben wir mit Leib und Seele auf das Wesentliche reduziert, und wenn wir die Tür aufmachen, hat unser Wohnzimmer jeden Tag eine neue Deko. Andererseits ist unser Zuhause auch dort, wo sich unser fester Wohnsitz befindet, wir die Sprache beherrschen. Aber sobald uns die Sehnsucht erfasst, unterwegs sein zu wollen, ist unserer Zuhause auch genau dort, wo wir mit unserem rolling home stehen. Das ist eigentlich wie bei Schnecken und Schildkröten, die immer ihr Haus dabeihaben und damit immer zuhause sind.
Die Familie und Freunde sind wie fixe Sterne. Wir telefonieren oft oder haben FaceTime miteinander. Regelmäßig kontrollieren Angehörige den Briefkasten und schauen nach dem Rechten. Wenn es unaufschiebbare Dinge zu regeln gibt, kann das auch aus der Ferne telefonisch oder per Mail erledigt werden.

Die Wohnmobilisten sind eine große Community, man hilft sich aus, gibt Tipps, weiß Rat, verbringt eine gute Zeit miteinander, geht anschließend seiner eigenen Wege und manchmal trifft man sich auch wieder. Begegnungen mit Ortsansässigen sind ebenso willkommen und manchmal findet eine Unterhaltung mit „Händen und Füßen“ und viel Humor statt. Wir genießen diese Unverbindlichkeit. Genau darin liegt der Reiz, sich nicht einlassen zu müssen. Das Leben ist so kompliziert geworden mit all den unfassbar vielen Regeln, Gesetzen und Vorschriften. „Wir sind dann mal weg“, heiß auch, nicht sofort auf Anfragen etc. antworten, reagieren zu „müssen“. Wir haben vereinbart, wenn es etwas ganz Wichtiges gibt, wird telefoniert.
Einsamkeit haben wir bisher noch nicht empfunden. Es ist ein langsameres Leben, das uns in seiner Einfachheit inspiriert und bereichert.

Uta

Die Verfasserin hat im Kurs „kreativ schreiben“ an der VHS Schorndorf ihr erzählerisches Talent erprobt. Sie will mit den Gernschreiberinnen der Gruppe 7punkt3 Kontakt halten und ist der Bitte nachgekommen, uns teilhaben zu lassen an dem Lebensgefühl unterwegs.

Renate Schauer
PS.: 767.325 Wohnmobile gab es 2022 laut Martin Kord, statista.com in Deutschland – ein neuer Rekord.

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Nov 11 2022

Vom Schmälern der Komfortzonen und der Sehnsucht nach Kultur

Autor: . Abgelegt unter Alltag,Kultur

Das Leben ist anstrengend geworden. Ständig Licht aus- und anmachen, sobald man das Zimmer wechselt, kalte Türklinken, kalte Klobrillen. Was das Virus begann, setzt die Energie-Krise fort: die Komfortzonen sind auf dem Prüfstand. Diesmal nicht nur umweltschädigende Kreuzfahrten und dergleichen, sondern auch das sorglose Aufdrehen des Wasserhahns beim Zähneputzen. Wann wird da mal nur noch ein Rinnsal fließen, wann vielleicht eine Rationierung den Verbrauch drosseln müssen?

Der Stoff wird den Schriftstellerinnen und Schriftstellern angesichts der angespannten Lage nicht ausgehen. Doch ist das Kulturwesen inzwischen an Leiden gewöhnt. Gleichzeitig haben sich die Beweise gehäuft, dass die Sehnsucht nach Kultur nicht unterdrückbar ist. Eventhunger. Das Wort klingt irgendwie blöd. Aber zusammenkommen will man schon, nicht nur einzeln bzw. einsam ein Buch lesen oder im Fernsehen gute Filme/Sendungen herausfiltern. Kultur nährt also – sehr gerne unter ebenso Interessierten.

Ist sie auch einfach herzustellen? Das war sie noch nie! Man hat es den Künstlern seit jeher nur gerne unterstellt, weil sie es ja angeblich zu ihrer Freude machen und dabei nicht auf finanziellen Profit schielen. Wer was für die Seele tut, muss ja nicht unbedingt daran verdienen, oder? Tja, diese Gratis-Irrationalität hält sich erstaunlich lange.

Vom Honorar eines Buches beispielsweise wird keine Autorin satt. Das war schon immer so. Lesungen als „Zusatzgeschäft“ bessern die Finanzen etwas auf, wenn der existenzsichernde „Nebenjob“ (wie taxifahren, Firmen putzen oder im Supermarkt Regale füllen) den Zeitaufwand dafür überhaupt erlaubt. Ja, es stimmt: Kultur ist Luxus – vor allem für deren Schöpfer/Urheberin! Daher ist es immer wieder erstaunlich, welche bemerkenswerte bis hervorragende Werke das Licht der Welt erblicken! Um ein Kind großzuziehen, braucht man ein ganzes Dorf – wie ein afrikanisches Sprichwort sagt. Um ein Buch marktreif zu machen, bedarf es nicht weniger Geistes- und Handarbeiter!

Gespannt erwarten wir „365 Tage Liebe“. Für Ende November ist diese Anthologie angekündigt. Sie enthält Beiträge von Teilnehmerinnen des Schorndorfer Kurses „Kreativ schreiben“.

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Jun 17 2022

Online Reize setzen

Autor: . Abgelegt unter Kultur,Literatur

“Kunst darf wirken”, unterstreicht der aktuelle Newsletter der kkl-Redaktion und kündigt das nächste Thema an, zu dem Beiträge willkommen sind. Die drei Buchstaben stehen für „kunstkulturliteratur“, ein online-Magazin, gegründet von Martina Faber und Jens Faber-Neuling. Gestartet ist es im Januar 2021. Das Thema wechselt monatlich. „Der Inhalt darf Tiefe aufweisen um Spuren zu hinterlassen“, heißt es. Zu dem Projekt wollen wir Genaues erfahren.

Frage: 17 Themen bis jetzt. Welches Thema hatte die wenigsten Einsendungen, welches die meisten?

Jens Faber-Neuling: Die anfänglichen Ausschreibungen Januar und Februar 2021 am wenigsten. Das Thema „Nähe“ #kkl15 am meisten.

Wie viel Prozent der Einsendungen eignen sich nicht zur Veröffentlichung und was passiert mit diesen?

Jens F-N: Unterschiedlich, bis zu 30 Prozent. Die nicht veröffentlichten Einsendungen werden gelöscht.

Einige Texte erscheinen auch in der Facebook-Gruppe – wie werden die ausgewählt?

Jens F-N: Wir teilen hier jede Veröffentlichung und markieren die Künstlerin und Künstlern.

Veröffentlicht wird nur online – ist auch Print geplant?

Jens F-N: Derzeit nicht

Kennt Ihr Verlagslektoren, die in kkl nach AutorInnen suchen?

Jens F-N: Wir haben schon einige Verbindungen nach Anfragen hergestellt.

Habt Ihr schon früher Anthologien herausgegeben oder begleitet?

Jens F-N: Ja, aus unseren damaligen Verlegertätigkeiten.

„Kunst spiegelt, bewegt und setzt Ursachen!“ So der Untertitel Eures Magazins. Was meint Ihr mit „… setzt Ursachen“?

Jens F-N: Wir gehen davon aus, dass Kunst, Literatur auch auslöst. Das geschriebene Wort, sowie ein Bild kann gestalten, beeinflussen, Reize setzen, also Ursachen von Wirkungen darstellen.

Worauf zielt Ihr ab mit den Interviews auf YouTube?

Jens F-N: Wir stellen hier Künstlerinnen und Künstler vor und führen mit ihnen Gespräche über Kunst, Kultur und Literatur und über ihr Kunsterschaffen.

Womit finanziert Ihr das Projekt kkl?

Jens F-N: Nur durch die Leserschaft. Jeder, der unser Tun unterstützen und fördern möchte, kann dies tun. Somit bewahren wir unsere redaktionelle Freiheit und Unabhängigkeit. Wie die Leserschaft uns fördern und unterstützen kann, findet sie in unserer Rubrik „über #kkl“ in unserem Magazin.

Was habt Ihr langfristig mit den Beiträgen vor?

Jens F-N: Die veröffentlichten Beiträge in unserem Magazin bleiben online solange es #kkl Kunst-Kultur-Literatur ISSN  2751-4188  gibt. Die Rechte bleiben immer bei den Künstlerinnen und Künstlern.

https://kunstkulturliteratur.com/ Das Magazin ist ein Projekt der mf-media martina faber.

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