Nov 20 2023
Liebe, globalisierungsfähig
Ist Liebe das Einzige, das globalisierungsfähig ist? Rüdiger Heins glaubt fest daran. Zum zweiten Mal hat er eine Anthologie herausgebracht. Mit ihr kann man sich an 365 Tagen in eine Welt der Liebe entführen lassen, die sich mannigfach darstellen lässt – sei es die Sehnsucht danach, das aktuelle Glück oder die Trauer um eine verlorene Liebe. An der Spurensuche haben sich fast zweihundert Autorinnen und Autoren beteiligt. Der Schriftsteller, Regisseur und Verleger Rüdiger Heins ist Mitglied des PEN-Zentrums und Gründer und Studienleiter des INKAS – Institut für Kreatives Schreiben. Er beantwortete für diesen Blog einige Fragen.
„365 Tage Liebe“ – zum zweiten Mal hast Du dazu eine Anthologie herausgegeben. In nur fünf Monaten waren die Beiträge versammelt. Beim ersten Buch dauerte es vier Jahre. Wieso ging es diesmal so rasch?
Weil ich mit der ersten Ausgabe der Anthologie eine Menge Erfahrungen gesammelt habe, konnte ich diese in die zweite Ausgabe übertragen. Außerdem hatte ich bereits sehr früh ein Team zusammengestellt: Lektor:innen, Korrekturleser:innen, Grafiker:innen, Testler:innen und Marketing Mitarbeiter:innen.
Liebe ist ein sehr unspezifisches Thema. Vieles kann man darunter verstehen – jene zu einem Lebewesen oder auch zu einem Land, einer Kultur, einem Hobby, einer Leibspeise. Worauf beziehen sich die Menschen in der Anthologie hauptsächlich?
Natürlich auf zwischenmenschliche Beziehungen! Liebe findet immer in einer Wechselwirkung mit Menschen statt. Genaugenommen ist das Gegenüber eine Projektionsfläche der Liebe, die tief in uns verborgen ist.
Das Tagesdatum bestimmt die Gliederung des Buches. Welche Überlegungen stecken hinter dem Verzicht auf ein Inhalts- und AutorInnenverzeichnis, das hätte platzsparend kleingedruckt Orientierung bieten können?
Einfach platzsparende Überlegungen. Die Anthologie hat bereits jetzt schon über 300 Seiten. Ein Autor:innenverzeichnis hätte den Rahmen gesprengt. Die finanzielle Situation spielte natürlich auch eine Rolle.
In Zeiten des Umbruchs kostet Zuversicht mehr Mühe als zuvor. Was könnte die Triebfeder für mehr Offenheit sein?
Die Menschen brauchen in diesen wirren Zeiten mehr denn je Liebe! Die Triebfeder für mehr Offenheit ist Vertrauen zueinander gewinnen. Vertrauen im Miteinander und die Dinge in Liebe geschehen zu lassen.
Was ist Dein nächstes Projekt?
Ich arbeite an einem neuen Handbuch zum kreativen- und literarischen Schreiben. Ein Roman will noch etwas Zuwendung, bevor er ins Lektorat geht und ein Lyrikband ist angefragt. Im Augenblick drehe ich einen Film über meine schriftstellerische Arbeit.
Vielen Dank für Deine Zeit!
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