Monatsarchiv für Dezember 2014

Dez 27 2014

Pillen eckig, länglich, rund – Hauptsache, sie unterscheiden sich deutlich!

Autor: . Abgelegt unter Allgemein/Politik,Alltag

Die Pharma-Industrie ist kein rundum verlässlicher Partner. Es geht zwar nur um „Äußerlichkeiten“, aber die können schnell eine unliebsame Wirkung haben. Wie sehen Pillen aus? Farbe, Form, Größe? Nie hätte ich gedacht, dass mich das mal interessieren würde!
Aber von vorn. Man ist ja bei dauerhaftem Medikamentenbedarf so einiges gewöhnt. Wenn man zufrieden ist mit der medikamentösen Einstellungen durch den Arzt oder die Ärztin des Vertrauens, ist schon mal eine gute Basis erreicht. Dankbar für das Versicherungssystem, das in Deutschland die zugelassenen Wirkstoffe bezahlt, die vor einem frühen Siechtum oder Tod bewahren. Da darf die Krankenkasse (sprich die Versichertengemeinschaft) auch erwarten, dass man beim Sparen mithilft und sich flexibel zeigt, wenn günstige Verträge mit den Pillenherstellern den Abschied vom gewohnten Pillenproduzenten bedeuten. Ein bisschen Flexibilität des Einzelnen bedeutet großen Vorteil für alle. So dachte ich bisher.
Lange klappte das hervorragend. Dann plötzlich ähnelten sich zwei der Pillen. Meine Brille war aber noch gut genug. Trotzdem: Risiko-Potential! Bald löste sich die Konstellation aber wieder auf, weil andere Verträge wieder ein anderes Pillen-Outfit bedeuten.
Zwischendurch hatte ich eine herzchenförmige, eine längliche (mit zwei Rillen bequem in drei Teile spaltbar) und eine runde, rosa Pille zu nehmen. Weil abends nur ein halbes Herzchen fällig war, nahm ich es für selbstverständlich, dass sich diese Pille gut brechen ließ. Mit dem übernächsten Rezept wurde leider alles anders: kein Herzchen mehr, dafür eine weiße Mini-Pille, die sich bei der notwendigen Teilung widersetzte und häufig in mehrere Splitter zersprang. Splitter wegwerfen? Hat die Sparpolitik das beabsichtigt? Oder schlampige Einnahme, weil da mal ein Eck fehlt und dort was zu viel ist?
„Aut-idem“ wähnte ich als Zauberwort, gab also in der Arztpraxis an, welcher Hersteller bisher das „umgänglichste“ Präparat hatte. Zurück zum Herzchenhersteller, auch wenn der nicht mehr der billigste war. Ironie des Schicksals: er hatte die Form umgestellt: weiß, klein, aber wenigstens nicht mini.
Nicht nur dem Herzchen trauere ich nach. Die längliche Pille gibt es von dem Hersteller mit der neuen Vertragsbindung nur noch rund. Damit sieht sie jener zum Verwechseln ähnlich, die bisher rosa war und nun weiß ist. Ingesamt stehe ich vor drei weißen Pillen. Die kleinste verlangt mir das Kunststück ab, sie zu teilen (s. o.), die größere sieht ihr zum Verwechseln ähnlich und die große kann ich nur noch halbieren und nicht mehr in drei Stücke teilen. Geht man so mit mündigen Patienten um?
Fazit: es gibt zu viele Pharma-Firmen, die den gleichen Wirkstoff anbieten, die immer neue Vertriebsformen wählen und mit ihrer Wettbewerbspolitik alles andere als günstig auf den Markt einwirken.

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Dez 12 2014

Wenn der Weihnachtsrummel schwer zu verkraften ist, weil ein Verlust alles verdüstert

Autor: . Abgelegt unter Alltag

Jutta Bender, Psychologin und Traueragogin, hat jahrelange Erfahrung in Trauerbegleitung. Sie findet es wichtig, dass jene Menschen in der (Vor-) Weihnachtszeit nicht beiseite gedrängt werden, die sich ganz und gar nicht auf den Festtagsrummel einlassen können, weil sie belastet sind, sich wehmütig fühlen – kurz: einen Verlust zu betrauern haben. Dazu schrieb sie einen Text, der nachdenklich stimmt:
>> Frohe Weihnachten: Ich kenne keine aktuelle Statistik, aber was mir tagtäglich begegnet, sind Menschen die auf Weihnachten gern verzichten würden. Sind es gar schon mehr als jene die sich freuen?
Was ist damit gemeint – auf Weihnachten verzichten? Manche mögen den erbärmlichen Kitsch nicht mehr sehen. Die alten Lieder, die vielleicht mit schönen Erinnerungen verbunden sind, tun weh; die neuen Songs noch mehr, weil es für viele das nicht gibt, was da „geschnulzt“ wird. Und doch schallt es aus allen Röhren! Womöglich ganz alleine unterwegs möchte man dem unheiligen Weihnachtsbusiness und Heilig-Morgen-Besäufnis in den Städten nur entfliehen!

Doch was anfangen, mit den langen, dunklen Stunden, wenn man alleine ist, oder sich, egal wer da ist, alleine fühlt. Was tun, wenn das Herz so weh tut.

Was ist passiert? Ein lieber Mensch ist gestorben, oder einfach weggegangen? Leib und Seele sind geschwächt? Die Arbeit ist verloren, die Freunde auch? (…)

Und gerade dies beschreibt Weihnachten, (eigentlich) – nämlich, dass es immer wieder Licht wird, dass es Hoffnung gibt, dass gerade in der dunkelsten Nacht, (der Weihenacht) das Licht geboren wurde.
Ich wünsche dir, dass du trotz trauriger Stunden doch wieder mehr Licht spüren wirst.
Ich wünsche dir, dass du es zulassen kannst, den Funken einzufangen.
Für das neue Jahr wünsche ich dir dass für dich ganz viele Sterne leuchten und jeden Tag die Hoffnung wächst. Und – falls es verloren war, dass das Vertrauen in dich selbst wieder geboren wird.
Und wenn es dir gut geht, dann schauen mal nach, ob du jemand die Hand reichen kannst, der sich vor Weihnachten fürchtet. <<

Die Verfasserin ist zu finden unter > http://www.bender-psychologie.de/

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