Dez
22
2010
Ich würde gerne das Wetter als Thema umgehen. Mir ist da in den Medien zu viel Rummel drum herum. Natürlich ist es ein Skandal, dass Streu-Salz fehlt, Räumfahrzeuge pennen usw. Aber die Ursachen scheinen sich nicht anprangern zu lassen.
Und wenn ich sehe, welche Themen aufgrund von Schnee und Eis nicht mehr an die Öffentlichkeit gelangen, graut es mir. Je populärer die Empörung, desto eher schafft sie es auf Seite 1 oder in die Tagesschau. Für Hintergründe gibt es immer weniger Platz und Interesse. Dabei sind die spannender als das, was eh jeder sieht, weiß, herleiten kann.
Da ist guter Rat teuer. Journalismus wird sich wandeln müssen. Darin sind sich alle Medien-InsiderInnen und etliche RezipientInnen einig. Aber dieser Tage geht es in Richtung Schnee- und Kochshow. Das war mit dem Wandel nicht gemeint!
Allen, die einen Ausweg suchen, empfehle ich Newsletter jenseits des Mainstreams. Zum Beispiel den von www.abgeordnetenwatch.de. Hierüber erfuhr ich u. a.
– CDU fehlt am seltensten bei Abstimmungen, Linke am häufigsten
Es gibt auch einen Blog: http://blog.abgeordnetenwatch.de/
Ähnliche Initiativen werde ich in 2011 in loser Folge vorstellen.
Tags: Abgeordnetenwatch, Hindergründe, Themensetzung
Dez
07
2010
Nur acht Menschen vor ihm ließen ihr Erbgut entschlüsseln. Richard Powers, Journalist und Schriftsteller, kann sich nun sein Genom auf einem USB-Stick vor Augen führen: http://www.zeit.de/kultur/2010-08/richard-powers-genom. Ob ihm das etwas nützt? In einer Reportage lässt er uns über 78 Seiten an seinem Abenteuer der Genom-Feststellung teilhaben:
Das Buch Ich # 9: Eine Reportage.
In diesen Tagen, wo nackte Wahrheiten (Wikileaks lässt grüßen) uns nicht sonderlich erhellen, sondern eher zur Rückbesinnung auf Diplomatie und Kontext-Bezogenzeit führen, steht endlich auch der Traum von machbarer Vorbeugung gegen Krankheiten, die evtl. zum Ausbruch kommen könnten, auf dem Prüfstand.
Wir alle wollen makellos, gesund und glücklich sein. Das ist normal. Doch wer nützt das auf welche Weise womöglich aus? Hier heißt es: wachsam bleiben gegenüber der eigenen Wissbegier und Optionen skeptisch prüfen!
Dem „Glücksgen“ auf die Spur kommen kann man übrigens auch in dem Roman „Das größere Glück“ von Richard Powers. Sehr packend finde ich ihn nicht, aber ein Drittel habe ich immerhin schon durchgehalten. Wenn es ums Glück geht, soll man schließlich nicht aufgeben, sondern einen langen Atem haben!
Tags: Erbgut, Genom, Powers