Archiv für das Tag 'Rolling Stones'

Dez 02 2012

Grenzen? Grenzen!

Autor: . Abgelegt unter Alltag,Kultur,Sonstiges

Wenn es mal an der Zeit ist, auf den Beginn des 21. Jahrhunderts zurück zu blicken, könnte evtl. diese Episode mit vorweihnachtlichem Glanz in eine Sammlung aufgenommen werden:

Als sich alle Welt vernetzte und damit die entferntesten Regionen virtuell einander näher rückten, spielte Facebook eine Schlüsselrolle zwischen zwei Menschen. Über diese Internet-Plattform konnte man Schulfreunde wiederfinden, sich über Interessen und Hobbys austauschen oder aber flirten. Hier tummelte sich ein junger Mann, der eigentlich nicht mehr richtig daran glaubte, nach allerlei Enttäuschungen sein Herz noch einmal verschenken zu können. Doch zu seiner großen Überraschung erwischte es ihn im Sommer 2012 mit der Freundin seiner Chat-Partnerin. Nach einem ersten Kennenlernen wollte er sie bald heiraten und ihre kleine Tochter adoptieren. Danach sollen beide von Georgien nach Deutschland übersiedeln. „Der jetzt eingeschlagene Weg wird steinig und hart, aber die Liebe kann alles erreichen“, sagte der Mann mit Schmetterlingen im Bauch und freute sich, dass der Weg frei war für ein gemeinsames Weihnachten dank des Visums, das seine Angebetete erhielt.

So schlug die Liebe zwischen Europa und Asien eine Brücke …

Dr. med. Unbekannt

Obwohl man sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts also grenzenlos verlieben kann, markiert die die Bürokratie mancherorts immer noch krasse Grenzen. Die Beispiel-Geschichte geht so: Kommt eine Patientin in die Notfall-Praxis des Esslinger Krankenhauses. Es ist Samstag, ihr kann schnell geholfen werden, doch an der Rezeption stockt „ihr Fall“. Wer sollte den Notfall-Vertretungsschein bekommen? „Ah, Ihr Hausarzt ist gar nicht im Kreis Esslingen niedergelassen? Dann nimmt unser Computer seinen Namen nicht an. Deshalb müssen Sie ihm den Schein selbst vorbeibringen …“ Seltsames Gefühl, dass dein PC-Programm so enge Grenzen akzeptiert. Aber wie sagt nicht ein altes Sprichwort: „Wie der Herr, so dass G’scherr“? Jedenfalls stand auf dem Schein unter „weiterbehandelnder Arzt“ > Dr. med. Unbekannt.

Stones for ever

Grenzwertig sind sicherlich 500 Euro Eintrittsgeld für ein Konzert, dessen Karten dann trotzdem in sieben (7 !!!) Minuten ausverkauft sind. Geschehen in London, als die Rolling Stones ihr 50-jährige Jubiläum mit finanziell gut gestellten bzw. zahlungswilligen Fans feierten. “Es ist erstaunlich, dass wir das noch immer machen, und es ist erstaunlich, dass ihr immer noch unsere Platten kauft und zu unseren Shows kommt”, zititert die WELT Mick Jagger, der sich für die Treue seines Publikum bedankte. Er ist jetzt 69 Jahre alt, und Kollegen in der Rock-Welt sind laut den Zeitungsbericht gespannt, wann er sich mit seinen Jungs, die ja auch nicht jünger werden, in „ruhigere Gewässer“ zurückzieht.

Quelle: 26.11.2012 > www.welt.de/aktuell/article111497776/Die-Rolling-Stones-sind-immer-noch-da.html

Aber „Satisfaction“ kann man doch nie genug haben, oder?

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Feb 05 2012

Frauen-Lippen & Männer-Urin – wen juckt’s?

Autor: . Abgelegt unter Allgemein/Politik,Kultur

Wo möchte ich reinpinkeln? Es geht nicht um Nachttopf oder Thermoskanne, sondern um Kunst. Um teure Kunst. Erschwerender Umstand in diesem Fall: Kunst in Anlehnung an Pop und Rock’n Roll.

Ein Urinal ist ins Gerede gekommen. Es geht also nicht um die Damen-Toilette. Um Frauen geht es trotzdem. Aber der Reihe nach.

Das Rolling-Stones-Museum wurde 2011 eröffnet –  in Lüchow. Man erinnert sich: Lüchow war immer im Gespräch wegen Demonstranten („Quertreibern“) politischer Art. Von dem Image hätte man nun ins Positive ablenken können mit dem Museum, in dem mehr als 5000 Exponate Stones-Fans und andere BesucherInnen in ihren Bann ziehen (können).

Aber nun mokieren sich andere QuertreiberInnen. Am publikumswirksamsten vielleicht Luise F. Pusch. Die Sprachwissenschaftlerin widmete den „Kisses“ – so heißen die Urinale auf der Herrentoilette in dem Stones-Museum – in ihrem Blog „Laut und Luise“ eine deftige Glosse > www.fembio.org/biographie.php/frau/blog am 3.2.2012 > unbedingt lesen, da ich die Argumente hier nicht wiederhole. Die Männer pinkeln in geschminkte Münder – geiler Kunstgriff, oder?

Mir kräuselten sich die Lippen, mit angesäuertem Gesicht machte ich mich auf die Suche und empfehle > das NDR Kulturjournal vom 23.05.2011, zu finden auf der Seite www.stonestreff.com/rolling_stones_museum_videos.html. Auf dieser Seite gibt es noch mehr Videos zu dem Thema. Je nach Neigung kann man/frau sich vertiefen.

KUNST DARF ALLES schallt es irgendwo von den Wänden. Die Wände meines Redaktionsbüros werfen allerdings eine zweiteilige Frage zurück: Welche Motive würden Damenklos attraktiver machen und würdest Du da hinein ausscheiden wollen, was Dein Körper nach den Verdauungsprozess absondert – egal, was die Keramik-Künstlerin dafür in Rechnung gestellt hat?

Nun bin ich – Satire hin oder her – zur Anschaulichkeit ein paar Beispiele schuldig: Ich versuche es mit Torte … igitt. Ich versuche es mit Buch … auch daneben. Ich versuche es mit … Ach, da fällt mir schon nix mehr ein, denn das ganze Spiel ist so abartig, dass es meine Phantasie nicht beflügelt. Es stupft sie allerhöchstens für ein paar Sekunden an und landet schnell an einer Schranke. Da dieses Thema nicht lebenswichtig ist, akzeptiere ich diese Schranke. Ich will nicht weiter drüber nachdenken. Aber ich wäre nie darauf gekommen, dass man(n) Männern SOWAS anbietet!

Danke für die Spitze Feder von Luise F. Pusch gegen diese Zumutung! Ich schlage vor, demonstrativ die Damen-Toilette des Museums für jene Männer zu öffnen, die andere Wege gehen wollen. Meinetwegen mit einem einladenden Gästebuch für Kommentare! Über die künstlerisch gestaltete Form des Kugelschreibers könnte man noch reden. Die gefühlte Zwickmühle sollte schon unvergesslich griffig sein!


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