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Feb 13 2011

Lierhaus – ein perfekt inszenierter Coup

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„Musste das denn auch noch sein?“ Im Sinne von > das Vorherige hätte eh schon gereicht. „Und wenn er nein gesagt hätte?“ (Der Partner zum öffentlichen Heiratsantrag.) „Ja, hätte er sich das überhaupt leisten können??“ Sogar in Talkshows wurde darüber gefachsimpelt. „Das war doch sicher vor dem Auftritt abgesprochen …“ So der Trost an jene Mitfühlenden, denen es peinlich gewesen wäre, wären sie selbst in aller Öffentlichkeit zu einer Liebeserklärung genötigt worden.

Nicht nur die Yellow-Press hatte mal wieder ein Highlight. Das ging bis ganz unten durch. Der Effekt wird auch nicht so schnell verpuffen. Es würde mich nicht wundern, an einem Sandkasten vorbeizukommen und zwei Vorschulaltrige im Sandkasten rufen sich zu: Komm, lass uns Lierhaus spielen, das ist mein Mikro und Du bist der Bräutigam …

Dass dieses Spektakel zu Analysen anstiftet und welche Fragen es aufwirft, fasste Stefan Niggemeier in seinem Blog sehr gut zusammen: „Monica Lierhaus und der schöne Schein“ > http://bit.ly/eGK8EL. Niggemeier kommt auch in dem NDR-Zapp-Beitrag zu Wort, der die perfekte Medien-Inszenierung kommentierend aufs Korn nimmt > http://bit.ly/f3fZz7 („Die gut geplante Rückkehr von Monica Lierhaus“ von Sine Wiegers).

Wer mit der Öffentlichkeit spielt, setzt sich sehr unübersichtlichen Risiken aus. Das muss ein Profi wie Monica Lierhaus wissen. Alle Welt wünscht ihr, dass sie das auch genügend berücksichtigt hat.

Und ich wünsche mir, dass künftig die im Fernsehen üblichen „makellosen“ ProtagonistInnen von KollegInnen ergänzt werden, die ein Handicap haben (ob erkennbar oder nicht) bzw. die nicht dem strengen Schönheitsideal entsprechen (Gebiss, Falten, Figur). Nur so kann die Toleranz gegenüber allen NormabweichlerInnen Auftrieb erfahren, was bitter nötig ist.

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