Jun 27 2011
Wenn Journalismus mau bezahlt wird …
Hat Journalismus eine Zukunft? Die Rahmenbedingungen dieses Berufs verschlechtern sich immer mehr. Neuerdings protestieren Kolleginnen und Kollegen dagegen auf der Straße. Unter anderem sollen ihre Gehälter empfindlich gedrückt werden. Freiberufliche Journalisten stehen nicht selten am unteren Ende der Einkommensskala, viele sind „zwangsselbständig“ und kommen kaum über die Runden.
Da kommt das Buch „Echtleben“ der Journalistin Katja Kullmann gerade recht! Sie beschreibt ihre Zeit als Hartz IV-Bezieherin. Die ZEIT hat sie dazu interviewt > http://bit.ly/kK8K91. Dass es sich nicht lohnt, fleißig und gebildet zu sein, beleuchtet am 23.6.2011 auch Nils Minkmar in der FAZ > http://bit.ly/m0dtnI
Zitat: „Obwohl sie alles richtig gemacht haben – gut in der Schule, fleißig im Beruf, fix im Kopf -, haben die Medienarbeiter kaum Sicherheiten (…). Die Bildungsrepublik Deutschland, in der die Städte angeblich um die kreativen Köpfe buhlen, zahlt einfach zu schlecht.“ So käme es zu einer permanenten Vorläufigkeit, die sich auch in Freundschafts- und Liebesbeziehungen auswirke.
Offiziell muss der Kampf ums Überleben schöngeredet werden, sonst hat man erst recht keine Chance, an irgendwelche Geldquellen zu gelangen. Die Einnahmen- und Ausgabenbilanz stimmte zuletzt beim Eichborn-Verlag, der „Echtleben“ herausgebracht hat, auch nicht mehr. Er hat Insolvenz angemeldet, noch bevor Katja Kullmann ihr AutorInnen-Honorar erhalten hatte. Kein Umstand, der den Glauben an die Aufwärtsspirale befeuern könnte.
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