Mai 05 2009
Ehrlichkeit, Eile
Der Kunde läuft mit seiner Brötchen-Tüte von der Bäcker-Theke weg. Ich rufe ihm nach: “Da liegt noch ein Euro!” Er kommt zurück und während er die Münze einsteckt, schaut er mich an, als wäre ich von einem anderen Stern. War er überrascht, dass ich sein Wechselgeld nicht selbst genommen habe?
Die Verkäuferin blickt mich fragend an, doch ich verweise auf den Mann neben mir: “Er war eher hier.” Auch er guckt mich verwundert an als wäre ich nicht ganz zeitgemäß. Vordrängeln immer und überall? Zeitnot oder schlechtes Benehmen?
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Ein Kommentar to “Ehrlichkeit, Eile”
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Nett sein? Als Kunde? das erwartet keiner, besonders nicht in Deutschland. das gilt aber nicht nur im Dienstleistungsbereich, sondern schon im mitmenschlichen bereich wird sich staendig die Luft abgegraben. der unterschied , so erzaehle ich gerne an einem beispiel ist ,dass in Westeuropa schon lange die freundlichkeit unterenander verloren gegangen ist. Ein Beispiel: In einer Boutique legte ich meinen Mantel ueber meine grosse handtasche, wobei er ein kleines bisschen ueberragte und damit auf den boden herunterhing. Als ich beim Anprobieren eines Kleidungsstueckes dann wieder auf meine Tasche sah, stand ein sehr grosser Mann mit seinem grossen Schuh auf meinem Mantelzipfel. Als ich ihn aufmerksam machen wollte, mit ” Entschuldigen Sie, sie stehen auf meinem Mantel , so kenne ich es in den USA , dass man sich mit entschuldigenden Worten sofort zurueckzieht , nicht oft genug “sorry” sagt. Hier aber der aus meiner Sicht typische heutige Satz des Westeuropaers: “Ja, warum haben Sie denn auch Ihren Mantel auf den Boden gelegt,” dazu kein besonders schnelles Abweichen vom Standpunkt (physisch als auch psychisch). Schade.
Ich gehoere zu den Menschen,die versuchen, Leute international zu verbinden, man hielt mich schon fuer “eine aus den neuen Bundeslaendern”, da muss es anscheinend noch Menschen geben, die die Freundlichkeit/Mitmenschlichkeit noch ausueben…woanders wird allzuviel Gutmuetigkeit als Dummheit aufgefasst.