Dez 11 2011

Krimis mit Bezug zu Stuttgart 21

Autor: . Abgelegt unter Allgemein/Politik,Literatur

Vier Bücher mit Bezug zu Stuttgart 21 stellt diese Sammelrezension vor: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=15…  Der Autor Stefan Schweizer findet “Glasklar. Der neunte Fall für August Häberle” von Manfred Bomm (2009, 471 Seiten, 11,90 €) am überzeugendsten.

Darüber hinaus lohnt sich “Die letzte Flucht” von Wolfgang Schorlau. Er gilt laut http://www.krimi-forum.de als “einer der wichtigsten deutschsprachigen Autoren politischer Kriminalaromane”, lebt und arbeitet in Stuttgart. Nun hat er den Stuttgarter Privatvermittler Georg Dengler in seinen sechsten Fall geschickt, der Haarsträubendes über die Pharmaindustrie enthüllt.
Das interessante Nachwort vom Juli 2011 informiert uns über “Finden und Erfinden”. Schorlau gesteht: “Ich schrieb diesen Roman, um zu verstehen, wie das Gesundheitswesen funktioniert. Nun weiß ich es. Ich stehe immer noch unter Schock.”
Stuttgart 21 wird beiläufig, aber eindrücklich thematisiert, weil Denglers Sohn Jakob dort aktiv ist. Zudem widmet Schorlau das Buch ausdrücklich “den mutigen Stuttgarter Jugendlichen (…), die sich am 30. September 2010 im Stuttgarter Schlossgarten mit Sitzblockaden gegen die Zerstörung ihrer Stadt gewehrt haben.”

Die unaufgeregte Erzählweise ist für die Spannung und Enthüllung nützlich. Einige Passagen über die Bestechungen der Verordner (Ärzte) fand ich zwar zu “ausgewalzt”, aber den Spaß am Lesen beeinträchtigen sie nicht. Schorlau dreht immer rechtzeitig bei, bevor sich etwas ins Komplizierte verzweigen könnte.

Abschließend sei “Blutsauger” empfohlen – ein Schwabenkrimi ohne Bezug zu Stuttgart 21.  Stolze 511 Seiten mutet Autor Manfred Bomm hier der Leserschaft zu. Trotzdem sind die Verwicklungen übersichtlich strukturiert, die Spannung ist wohl gesetzt, das Schwäbische nicht übertrieben.
Es geht um Blut, das aus medizinischen Gründen interessant, aber schwer zu beschaffen ist. Folglich hängt da mehr dran als Forschergeist – es geht um viel Geld. Und weil dieses Forschungsgebiet heikel ist, haben die Beteiligten einiges zu verbergen.
Kriminalist Linkohr bekommt es zunächst mit zwei Todesfällen zu tun, bei denen angeblich keine Fremdeinwirkung feststellbar ist. Doch im Laufe der Ermittlungen – die sehr zugunsten der Helfenstein Klinik in Geislingen an der Steige skizziert werden – nähren Ungereimtheiten Zweifel, die zu weitreichenden Recherchen führen. Klar, dass dann Kommissar Häberle gerufen wird und seine tragende Rolle (es ist sein elfter Fall) unaufdringlich und am Rande wahr nimmt.
(Gesellschaftskritik bringt der Journalist und Autor Manfred Bomm in all seinen Krimis zuverlässig unter.)

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Dez 02 2011

„Tinkers“ – hochgejubelt und verworren

Autor: . Abgelegt unter Literatur

Erst schmorte der Roman lange in der Schublade, dann kam in Amerika der bejubelte Durchbruch. Doch mich überzeugte er nicht:

 

Dem Uhrmacher schlägt die Stunde

 

Wenn ein Roman schon „Kesselflicker“ (so die Übersetzung des Originaltitels „Tinkers“) heißt, lässt das raue Lebensbedingungen und entsprechend ungewöhnliche Verflechtungen erwarten, garniert mit Abenteuern, die weite Wege und die Unberechenbarkeit der Natur mit sich bringen. Zumal wenn der Pulitzerpreis, den dieser Romanerstling von Paul Harding erhielt, angeblich eine „Hymne auf das Leben“ auszeichnet, in der uns die Protagonisten – so die Jury – „zeigen, wie man die Welt und die Sterblichkeit neu wahrnehmen kann“. Doch der Roman irritiert mit seinen Sprüngen in Zeit und Perspektiven mehr, als dass er packend unterhält.

Vielleicht ist das Manuskript zunächst deshalb von so vielen Lektoren und Literaturagenturen abgelehnt worden, bevor es seinen Siegeszug auf dem amerikanischen Buchmarkt antreten konnte: Da will jemand kraftvoll und poetisch etwas erzählen, ein großes Generationenbild von Vater, Sohn und Großvater nahe bringen – und dennoch bleibt der Eindruck des Fragmentarischen, das seine Relevanz als Romanstoff an vielen Stellen nicht hinlänglich beweisen kann. Rezension zu Ende lesen: > www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=16158

Was lässt sich daraus lernen? Eigentlich das, was ich all jenen immer wieder sage, die mit Schreibambitionen Rat bei mir holen: dranbleiben, ans eigene Werk glauben und nicht aufgeben! Über „Tinkers“ kann man geteilter Meinung sein – in meinen Augen ist der Roman nur leidlich gelungen. Trotzdem ist er „preisgekrönt“. Na ja, hinter die Kulissen schaut man in diesem Fall nicht so leicht. (Aber eins gilt immer: „Geschmäcker sind verschieden“!)

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Nov 29 2011

Künftig früher einmischen

Autor: . Abgelegt unter Allgemein/Politik

Mit der Wahl vom Sonntag kam es ans Licht: Die Mehrheit im Musterländle ist für „Stuttgart 21“. Das mag man begrüßen oder bedauern: die demokratische Legitimation ist nun verbrieft. Nichts desto trotz gibt es in Deutschland und anderswo Kopfbahnhöfe. Dazu kann man sich über diesen Link informieren: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Kopfbahnh%C3%B6fen

Freuen wir uns: Die Zivilgesellschaft ist am Konflikt über Stuttgart 21 gewachsen und mündiger geworden. So drückte es Compact aus, eine Organisation, sich unter anderem einsetzt für mehr Transparenz in der Politik. http://www.campact.de/campact/about/home Es ist zu hoffen, dass derartige Kräfte wach bleiben, damit Einmischung künftig früher gelingt und nicht erst kurz vorm ersten Spatenstich Interesse laut wird.

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Nov 17 2011

PR-Leute von eigenen Sprechblasen genervt

Autor: . Abgelegt unter Alltag,Sonstiges

Welcher Trend zeichnet sich in der PR-Branche ab? Eine Umfrage dazu provoziert Schlagzeilen. Da wir alle unter dem Einfluss von Werbung und Imagekampagnen stehen, seien hierzu drei Quellen empfohlen.

Aufschlussreich präsentiert www.presseportal.de/pm/6344/2148738/ das Umfrage-Ergebnis. Überraschend vielleicht, dass sich die Branche von ihren eigenen Sprechblasen genervt sieht und das auch zugibt. Erfreulich, dass es ihr gut geht (Budget-Zuwächse werden erwartet) und sie – wieder einmal – dass Storytelling in den Focus rücken will.

Mit im Vorgrund sieht das Portal media.de, dass sich PR-Leute von „desinteressierten Journalisten“ gestresst fühlen und ihnen die Verteilerpflege lästig ist: http://bit.ly/rOuuut

Letzeres ist wahrhaft das Schwarzbrot des Berufs, Ersteres DIE Herausforderung schlechthin. Je nachdem, was damit gemeint ist. Landen zu viele Pressemitteilungen ungelesen im Papierkorb? Oder werden einfach Themen, die zwischen den Zeilen versteckt sind, von den Journalisten verschenkt? Mir ist letzteres oft aufgefallen. Natürlich ist es mit der dünnen Personaldecke in den Redaktionen zu erklären. Oder – was schon ärgerlicher ist – mit den Routinen, die nicht unbedingt ein Nachhaken vorsehen, wenn der Absender mit „PR“ zu tun hat.

Einen „Realitätsverlust der PR-Branche“ leitet Sascha Lobo aus dem Umfrage-Ergebnis ab. Er gibt den Sprachsensiblen, kritisiert Sprachverbiegungen und verweist auf den Radikalen Konstruktivismus. Letztlich befremdet er mit dem sagenhaften Gleichnis: „Die PR-Klage über ‚desinteressierte Journalisten’, das ist, als fordere man vom Staat eine Belohnung dafür, dass man gestern auf der Autobahn nicht zu schnell gefahren ist.“ http://bit.ly/w1HZXq

Wer über die Zunft der Journalisten weiterlesen möchte bzw. über einige ihrer herausragenden Vertreter, die negativ aufgefallen sind, kann das in KONTEXT tun >> Medientheater > http://bit.ly/sR6vIo (Thema “Journalistische Unabhängigkeit inbegriffen.)

 

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Nov 14 2011

Wie nützlich ist es, Tabus zu brechen?

Autor: . Abgelegt unter Allgemein/Politik

Die Würde des Menschen ist …? “Antastbar” wie es scheint, denn noch immer wird munter diskriminiert. Obwohl Diskriminierung eigentlich tabu ist.

Aber was ist heutzutage schon noch tabu? Es ist anscheinend trendy oder sexy, sich mit Tabubrüchen unvergessen zu machen. Somit ist er (der Tabubruch) nützlich im Showgeschäft. Unter anderem hat das die jüngste Bambi-Verleihung vor Augen geführt. Der heftigste Aufreger ist die Auszeichnung von Bushido. Hierzu gibt es einen Blogbeitrag, dem ich nichts hinzu zu fügen habe: http://tapferimnirgendwo.wordpress.com/2011/11/12/gebt-den-bambi-zuruck/

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Sep 25 2011

Zeittafel ebnet Zugang zu Erinnerungen

Autor: . Abgelegt unter Alltag

Erinnerungen sind ein kostbarer Schatz! Man kann es nicht oft genug betonen und Menschen, die sich anschicken, ihre Memoiren zu schreiben, motivieren und versuchen zu inspirieren!

Wenn Kinder (meist sind sie jenseits der 40 Jahre alt) fragen: „Wie kann ich meine Eltern dazu bewegen, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben?“, lautet die Standardantwort, sie sollen bei zwanglosen Unterhaltungen über „früher“ einfach ein Mikrophon auf den Tisch stellen und mit dem Tonband die alten Geschichten aufzeichnen. (Diktiergeräte sind weniger auffällig und tun den gleichen Dienst.)

Manchmal ist das aber nicht möglich, weil ein Mikro die Situation verfälschen und die Unterhaltung verzerren würde. Dann ist es eine gute Möglichkeit, eine „Zeittafel“ anzulegen. Das ist eine Tabelle mit drei Spalten. In der ersten stehen die Jahreszahlen, in der mittleren die Ereignisse und die dritte bleibt frei. Diese kann später für zeitgeschichtliche Ereignisse genutzt werden oder stellt Zitate besonders heraus oder nimmt Kommentare von Zeugen (Verwandte, Freunde, Nachbarn oder andere Zeitzeugen) auf.

Sind ganz links erst mal die Jahreszahlen eingetragen, kann man zunächst bruchstückhaft Ereignisse in der Mitte zuordnen. Geburtsjahr / strenger Winter, geboren während eines Schneesturms … Oder anderes Beispiel: 1950 / Heirat in Bochum, Hochzeitsreise zu Fuß mit Rucksack …

Diese Stichworte helfen, Interesse bei der zu interviewenden Person zu wecken. So dass vielleicht von selbst kommt: „1951 bin ich vier Wochen ohne Arbeit gewesen und habe auf einem Bauernhof ausgeholfen. Damals haben wir die Ähren noch mit der Hand zusammen gebunden …“ Oder man kann nachfragen, ob der Schneesturm Einfluss auf die Geburt hatte, beispielsweise auf das Kommen der Hebamme oder den herbei eilenden Vater, der vielleicht auf dem glatten Pflaster im Hof ausgerutscht ist.

Viele Geschichten kennen die Jüngeren ja schon, so dass das Augenmerk vor allem auf Zusammenhängen (dem Kontext) und Details liegt. Die Interviewer werden zum Stichwortgeber und können die Tabelle mit den Auskünften bestücken. Der oder die Befragte können noch mal eine Nacht darüber schlafen (oder mehrere Nächte) und die Tabelle wieder und wieder zu Hand nehmen. Wenn die Erinnerungen einmal in Gang gekommen sind, purzeln oft überraschend viele Einzelheiten in die Gegenwart.

Manche Senioren sind bald selbst Feuer und Flamme und notieren, was „von damals“ plötzlich wieder lebhaft vor ihren Augen steht. Und seien es nur Stichworte, die bei der nächsten „Erinnerungskonferenz“ mit Leben gefüllt und in die Tasten des Laptops geklopft werden.

Wichtig ist, die Sequenzen überschaubar zu halten, keine zu großen Zeitabschnitte in einer „Sitzung“ abhandeln zu wollen. Das Projekt braucht Zeit, Geduld und zwischendurch immer wieder „Luft zum Atmen“. Nur dann macht es allen Beteiligten Spaß!

Demnächst: Wie man mit Ausschmückungen, Widersprüchen oder Plausibilitätsproblemen umgeht.

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Sep 22 2011

Hört: Erinnern Frauen sich anders?

Autor: . Abgelegt unter Kultur,Literatur

Bevor man womöglich nicht mehr nachhören kann, was der Hessische Rundfunk zu den bzw. rund um die Schwarzer-Memoiren sendete, hier der Link: http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/index.jsp?rubrik=14224&key=standar
d_podcasting_derTag&mediakey=podcast/derTag/derTag_20110915&type=a
Sehr interessant finde ich dabei die Erörterung, ob sich Frauen anders erinnern oder ihre Memoiren anders gestalten als Männer. Das Spektrum der Beiträge ist erhellend. Die Diskussion darüber darf gerne fortgesetzt werden.

Heute erscheint in der aktuellen EMMA-Ausgabe übrigens ein Auszug aus dem Memoiren von Alice Schwarzer. Sie hat ihre Erinnerungen, die von den Medien mit einiger Aufregung erwartet wurden, in zwei Teile gegliedert.  Der erste blendet auf ihre Jahre bis zum Erscheinen der erstern EMMA zurück.

Sehr gut erinnere ich mich, an welchem Kiosk in Stuttgart ich die erste EMMA  entdeckte (Charlottenplatz). Ohne lange nachzudenken zückte ich den Geldbeutel und sie war mein! Ich verschlang jeden Artikel. Auf jede Ausgabe wartete ich gespannt. Ich redete viel über das, was ich in den Heften so treffend auf den Punkt gebracht fand, wollte die Bewegung verbreitern helfen. Auch bei meinem Mann und bei meinem Vater fand ich offene Ohren dafür.

Damals erschien die Zeitschrift monatlich. Meine Idee, selbst einen Artikel in EMMA zu veröffentlichen, konnte ich bereits ein Jahr später (1978) verwirklichen. Es ging um Ungerechtigkeiten bei der Jobsuche – Überschrift “Eines Tages heiratest Du ja doch”. Es war noch eine frische Errungenschaft, dass Frauen frei über ihre Berufstätigkeit bestimmen konnten. In allen Köpfen war das noch nicht verankert, bei fast allen Vorstellungsgesprächen wurde ich gefragt: “Und was macht Ihr Mann?” oder “Was sagt Ihr Mann dazu?” Das verlieh mir als Bewerberin eine unbestimmbare Form von Unmündigkeit, die mich sehr wütend machte!

Damals war ich noch keine “gelernte Journalistin”, verdiente mein Geld auf andere Weise und hatte zuvor lediglich einen Artikel für die Lokalpresse geschrieben. Der Honorar-Scheck mit der Unterschrift von Alice Schwarzer musste natürlich auf einem Foto “für die Nachwelt” festgehalten werden! Erst gut zwei Jahre später stürzte ich mich voller Begeisterung in mein Volontariat bei der Gmünder Tagespost. – Ja, es ist wirklich eine spannende Frage, ob sich Frauen an andere Dinge erinnern oder sich in den Zusammenhängen, die ihr Leben prägten, anders darstellen als Männer! Kommentare dazu sind herzlich willkommen!

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Aug 28 2011

An Manuskripten feilen und an sie glauben

Autor: . Abgelegt unter Literatur

„Der Lange Weg zum eigenen Buch“ war der Stuttgarter Zeitung (StZ) am 20.8.2011 einen größeren Artikel (Autor: Harald Lachmann) wert. Abgesehen davon, dass dieser lange Weg oft beschrieben und beklagt wird, häufen sich in letzter Zeit die Meldungen, dass verkannte Autorinnen und Autoren dann eben doch den Durchbruch schaffen. Morgen kommt zum Beispiel „Tinkers“, ein Roman von Paul Harding, bei Luchterhand heraus, der 2010 den Pulitzerpreis für Fiction gewonnen hat. Andere Preise sind auch aufgelistet. Solch ein Siegeszug nach vielen Absagen! Jahrelang hatte Harding das Manuskript „resigniert in der Schublade verschwinden“ lassen.

Für „Leidensgenossen“, die sich Rat holen wollen, sei laut StZ übrigens das Portal www.autorenforum.montsegur.de eine gute Adresse. Sie scheint jedenfalls unabhängig zu sein. Veröffentlichungswillige erhalten ggf. erhellende Auskünfte bei www.aktionsbuendnis-faire-verlage.com

IN EIGENER SACHE:

Der schöne Hubert und andere Übungen
… heißt der Titel meines Webinars “kreativ schreiben”, das am 28.9.2011 startet.
Der schöne Hubert war eine beeindruckende Figur in einer Geschichte des letzten Kurses. Also habe ich ihn zum Thema gemacht. An ihm üben wir perspektivisches Schreiben.
Einzelheiten zum Webinar >> http://bit.ly/eAmxU0  / Es ist wichtig, immer wieder Flexibilität zu üben – und nach ausgiebigem Feilen an das eigene Werk zu glauben!      Seminare/Webinare dienen nicht zuletzt der Ermutigung!

PS.: Tinker ist der Beruf des Kesselflickers.

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Aug 17 2011

Ob schlüpfrig oder kurios – ein Titel muss ziehen!

Autor: . Abgelegt unter Literatur

Manchmal bleibt man an einem Buchtitel hängen und denkt „Volltreffer“! Obwohl man vom Inhalt des Buches nichts weiß und/oder nichts wissen will. Mir geht das mit dem Titel „Schoßgebete“ so. Einen besseren hätte man dem 2. Werk der Autorin mit der besonderen Feder für Schlüpfrigkeiten nicht verpassen können! Dazu noch die Assoziation, dass Schoßgebete seufzend aus Sumpf- nein Feuchtgebieten kommen …

Lassen wir das. Plupp, seufz! Ich habe mich bei MISS TILLY informiert, was Charlotte Roche diesmal in ihren „Aufreger“ gepackt hat. Hier geht’s zur Rezension von Anne von Blomberg > http://bit.ly/oeZ1td

Es ist wirklich wichtig, dass ein Buchtitel „zieht“. Sonst wird das Buch ein Mauerblümchen. Also strengen sich die Marketing-Leute mächtig an. Manchmal versucht man, mit Kuriosem zu punkten. Seit 2008 werden die kuriosesten Buchtitel prämiert.

Es begann mit „Begegnungen mit dem Serienmörder. Jetzt sprechen die Opfer“ von Stephan Harbort, Droste Verlag. Dann folgten „Das Leben ist keine Waldorfschule“ von Mischa-Sarim Vérollet, Carlsen Verlag (2009), und „Zehn Tipps, das Morden zu beenden und den Abwasch zu beginnen“ von Hallgrímur Helgason, Tropen Verlag (2010). Wer landet heuer auf Platz 1. Vorschläge sind hier willkommen > www.kuriosesterbuchtitel.de/ Dort findet man auch Begründungen zu den seitherigen Entscheidungen der Jury.

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Aug 10 2011

Mutmachbuch aus Winnenden

Autor: . Abgelegt unter Alltag

Der Veröffentlichungstermin rückt nahe. Schreiben statt Schweigen. Schüler schreiben zum Amoklauf an der Albertville-Realschule in Winnenden, herausgegeben von Martin Gerke und Heinz Rupp, ist im September bei der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart erhältlich. Schreibtechnisch unterstützt haben das Projekt Studierende der Hochschule für Wirtschaft und Medien in Calw unter der Leitung von Dr. Christoph Fasel.  Hintergründe dazu >> http://bit.ly/pereWv

In diesem Buch kommen Betroffene selbst zu Wort, über deren Köpfe hinweg viel publiziert wurde, das von mangelnder Einfühlungsbereitschaft zeugte. Medien und einfühlsam sein – geht das überhaupt? Liegt das innerhalb von deren Auftragsspektrum? Darüber wurde und wird viel diskutiert und gestritten. Der Diskurs ist noch nicht zu Ende und gehört in die Rubrik „Qualitätssicherung im Journalismus“.

35 Schülerinnen und Schüler berichten, was ihnen nach dem Amoklauf am 11. März 2009 geholfen hat, den Schock zu verarbeiten. Ein Mutmachbuch ist zu erwarten, das schon jetzt unter der Telefonnummer 0711/6010028 bestellt werden kann.

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