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Nov 03 2013

Lohnt sich > Nova, Dummy & Reportagen

Autor: . Abgelegt unter Allgemein/Politik,Kultur

Logisch, dass ein Blog wie dieser Medienbeobachtung ernst nimmt. Heute soll es um drei Zeitschriften gehen, die herausragen aus der Medienlandschaft:

                                   Nova, Dummy und Reportagen.

„Nova“ nennt sich ein Frauenmagazin mit Eigensinn, das reflektieren und inspirieren will – ohne der gängigen Nabelschau zu huldigen. Lieber zu sich stehen, zur eigenen Einzigartigkeit, als alles mit dem Gedanken an „Optimierung“ zu unterlegen. Dazu soll es Ermutigung geben, was sich in der ersten Ausgabe 1/2013 andeutet und nach Fortsetzung ruft. Doch wie es weitergeht, hängt von den Finanzen ab. Das Magazin wird von Marietta Duscher-Miehlich und Birte Pütjer im Eigenverlag herausgegeben und kommuniziert auch via Facebook mit seinen LeserInnen. Wünschen wir ihm also nicht nur gute Geschichten, sondern auch geschäftlichen Erfolg, damit Nova (5,90 €) auf dem hart umkämpften Zeitschriftenmarkt nicht verdörrt. https://www.facebook.com/Nova.Magazin.de

„Dummy“ hat schon zehn Jahre auf dem Buckel und lässt seine Jubiläumausgabe von 40 Grafikern gestalten, was kein Schongang fürs Auge ist, aber als interessantes Experiment zwischendurch hingenommen werden kann. Die Dummy-Macher haben herausgefunden, dass man der Leserschaft auch mal etwas zumuten kann und es nicht nötig ist, den Leser entsprechend der beliebten Medien-Maxime immer brav da abzuholen, wo er gerade steht. Weichgespültes sucht man vergeblich in dem „Gesellschaftsmagazin“, das pro Ausgabe ein Thema ausleuchtet und sich dazu jeweils einen anderen Grafikdesigner gönnt. „Dummy“ (6 €, vier Ausgaben pro Jahr) gibt sich bewusst eckig und kantig, bietet Lesestoff zum Schmunzeln, Staunen, Irritieren und wird in seiner Nische wahrscheinlich weiterhin genügend Fans finden, die ihm die Treue halten. http://www.dummy-magazin.de

Freunde von Reportagen kommen bei „Reportagen“ (15 €, sechs Ausgaben pro Jahr) auf ihre Kosten. Dieser Journalismus der Extra-Klasse verkauft sich nun schon seit zwei Jahren als „Weltgeschehen im Kleinformat“ (fast ein Buch); das strenge Layout stellt bewusst das geschrieben Wort in den Vordergrund, verzichtet auf Fotos, Illustrationen werden sparsam eingestreut. Jeweils sechs Reportagen entführen in alle Kontinente. Spannend auch die historische Reportage, die in jeder Ausgabe zeigt, was zeitlos fesselt oder wie ggf. das Genre sich entwickelt hat. Aktuell meldet die Publikation in ihrem Blog (http://www.reportagen.com/blog), dass Reportagen den Design-Preis 2013 der Schweiz erhält und Mafioso außer Dienst” von Sandro Mattioli sowie “Der Mörder als Pfleger” von Claas Relotius (Ausgaben Nr. 11 und 9) für den Deutschen Reporterpreis 2013 nominiert sind. Die Entscheidung fällt am 2. Dezember. Deutsche LeserInnen mögen erstaunt sein über den stolzen Preis, doch die Publikation wendet sich keinesfalls nur an gut verdienende Eliten!

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