Apr 08 2013
Schreiben über Verbrechen wider Vorurteile
Verbrechen – das Geschehen vollzieht sich meist in einem kleinen Zeitschlitz, das Leben darum herum ist vielfältig wie bei anderen Zeitgenossen. Trotzdem hält sich das Vorurteil, Angeklagte müssten sich von den übrigen Menschen doch irgendwie unterscheiden.
Dass dem Staatsanwälte nicht nur in Ausnahmefällen widersprechen, könnte zur Verunsicherung unserer Trennlinien zwischen “Gut und Böse” beitragen. In der Literatur hat es aktuell wieder ein Autor geschafft, den “Abgrund als Zwilling des Alltäglichen” unverschnörkelt auf den Punkt zu bringen. Er heißt Ferdinand von Schirach und erzählt in seinen Stories „Carl Tohrbergs Weihnachten“ von logischen Entgleisungen.
Als Strafverteidiger ist er darin geübt, die mutmaßlichen Verfehlungen seiner Mandanten so nachvollziehbar zu machen, dass das Urteil darüber möglichst milde ausfällt. Erfreulich, wie er diese Erfahrung schriftstellerisch in gekonnten Minimalismus ummünzt, zu dem folgende Rezension verfasste:
>> Schicksalhafte Ungeheuerlichkeiten nehmen den Leser des Bändchens „Carl Tohrbergs Weihnachten“ gefangen. Jede Zeile verdichtet die Atmosphäre und strebt einem Resultat zu, das schlicht das Prädikat „passt“ verdient. Zwar erhofft man sich, dass Lebenswege sich an solchen Abgründen vorbeischlängeln, wie sie Ferdinand von Schirach in den drei Kurzgeschichten erzählt, doch man weiß von Anfang an, dass hier unausweichlich etwas aus den Fugen gerät. So ist man erschüttert und gleichzeitig auch eine Spur erleichtert, wenn …<<
Weiterlesen können Sie hier > www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=17731 – Ich wünsche viel Vergnügen samt Nachdenklichkeit bei der Lektüre!
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