Apr 18 2010

Trauer, Stolz und Nachdenklichkeit

Autor: . Abgelegt unter Allgemein/Politik

Tote Soldaten. Irgendwie muss man/frau sich dazu stellen. Ob frau/man nun pazifistisch den Krieg oder kriegsähnliche Zustände lieber abwählen würde oder nicht. Da taucht die Vokabel „stolz“ auf. Sind wir stolz auf die Gefallenen? Müssen wir das sein? Sind wir es ihnen schuldig? Und warum?

„Stolz“ ist in diesem Zusammenhang ein Wort zum Stolpern, Stirnrunzeln, Nachhaken. Besonders, wenn es so gebraucht wird wie in der Sendung „Anne Will“ am 18.4.2010. Die Getöteten haben ihren Kopf hingehalten für eine Sache, an die sie glaubten. Damit verdienen sie Respekt. Brisant wird es, wenn es zur Ausnahme von der Regel wird, dass jemand sich für das engagiert, woran der glaubt und man deshalb stolz auf diese (vorbildliche) Ausnahmehaltung ist.

Wie wir sprachlich damit umgehen, dass Angehörigen und Freunde um in Afghanistan Getötete trauern müssen, berührt mich. „Gefallene“ ist ein gebräuchliches Wort, aber ist es nicht auch ein wenig von gestern? Es klingt m. E. zu „weich“ für das Töten und Getötetwerden im Krieg. Für „Opferbereitschaft“ gilt das auch.

Ich gestehe, dass ich mich derzeit nicht abschließend zu dieser Frage der Begrifflichkeiten äußern kann. (Die Politik bzw. Lösungsmöglichkeiten für diesen Konflikt stehen auf einem anderen Blatt!) Doch ich möchte einen Kommentar empfehlen, der mir beim Nachdenken hilft:

www.dradio.de/dlf/sendungen/kommentar/1160281/

Ich freue mich über weitere hilfreiche Kommentare.

Ein Kommentar

Ein Kommentar to “Trauer, Stolz und Nachdenklichkeit”

  1. Susanneam 21. April 2010 um 23:07 1

    Die Nachrichten sprechen derzeit nicht mehr von gefallenen Soldaten, im uebrigen in den USA auch “fallen soldiers” in religioesen Liedern genannt, sondert derzeit von Getoeteten. Dies mag an dem Anstoss liegen,den auch die Medien teilen. Stolz ist etwas,was auf Vaterlandsliebe beruht, und die ist nach dem nationaldenkmalshungrigen 19.Jahrhundert und den zwei Weltkriegen zu Grabe getragen worden.
    Liebe ueberhaupt, denn wer sagt schon – und meint es wirlich – ich liebe Dich? Dann schon eher ich liebe mich. Das allerdings schliesst weder die Mitmenschen,den Staat , noch getoetete Soldaten, die fuer ein anderes Vaterland sterben, ein.

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