Jul 18 2015
Das innere Korsett – Wie Frauen dazu erzogen …
Dem Interview zum „Inneren Korsett“ möchte ich – mit Erlaubnis des C. H. Beck Verlages – eine Textpassage nachschieben, die uns in dem Buch von Gabriela Häfner und Bärbel Kerber ins Gehirn entführt. Dort hat man mittels bildgebender Verfahren tatsächlich Unterscheide zwischen männlichen und weiblichen Verschaltungen festgestellt – und zwar ab ca. dem 13. Lebensjahr (Seite 83/84). Warum so spät?
„Mit jeder Erfahrung, die wir machen, verbinden sich (…) neue Schaltkreise in unserem Oberstübchen. Werden dieselben Erfahrungen wieder und wieder gemacht, ergeben sich daraus im Laufe der Zeit dauerhafte neuronale Verbindungen.“
Die Fachsprache nennt das „Neuroplastizität“. Unser Gehirn wandelt sich, im Rentenalter sieht es folglich anders aus als während der Schulzeit. Die beiden Autorinnen berufen sich u. a. auf die Neurobiologin Lise Eliot. Von deren Erkenntnissen lässt sich ableiten: „…dort, wo es anfangs noch lediglich kleine Unterschiede gibt, werden diese immer größer, und zwar dadurch, dass man Mädchen und Jungen andere Angebote zum Einüben von Fertigkeiten macht. Klischees sind also alles andere als nur ein harmloser oder unterhaltsamer Zeitvertreib, sondern machtvolle Bilder, die unser Verhalten lenken können, ohne dass wir dies wollen oder ihnen etwas entgegensetzen könnten.“ ZITAT ENDE
Wie also wegkommen von den Bildern? Das Werbefernsehen versuchen schon andere Engagierte zu beeinflussen – das ist eine langwierige Angelegenheit. Auch Rollenstereotype in Unterhaltungsfilmen werden immer wieder reklamiert. Im persönlichen Umfeld im Alltag bieten sich kleine Schritte an – zum Beispiel „rollenunspezifische“ Stärken zu entdecken und zu fördern.
Bibliografisches Angaben siehe am Ende des Interviews mit Bärbel Kerber vom 21.6.2015
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