Jun 17 2010
Brot für die Hungrigen oder nicht?
“Wenn ich einem Hungrigen ein Stück Brot gebe, bin ich ein Heiliger, wenn ich frage, warum er kein Brot hat, bin ich ein Kommunist” (hab’ die Quelle leider gerade vergessen).
Gefunden habe ich diesen Satz in einem Kommentar zur taz-Diskussion “Schaden die Tafeln den Armen?” Vom Überfluss was abgeben oder warten, bis sich die Zeiten ändern und es kein Gefälle mehr zwischen Habenden und Habenichtsen gibt?
Eigentlich sollte es ein gutes Gefühl auslösen, wenn noch Überfluss zu verteilen ist. Aber … Es gibt so viele Abers in der Sache, dass man laut aufstöhnen möchte. Natürlich darf die Frage gestellt werden: “Wer ruht sich worauf aus?” Aber nur weil mir die Rahmenbedingungen zuwider sind, den Überfluss einfach vernichten, um der Politik nicht ihre Untätigkeit zu erleichtern? Brot, Wurst, Milch usw. wegwerfen, weil man niemanden dazu verführen will, immer auf Geber zu hoffen/zu setzen?
Wenn ich einfach das unschuldige Brot ansehe, das im Supermarkt oder in der Bäckerei übrig bleibt und noch jemandes Hunger stillen könnte, denke ich an die Ähren auf dem Felde. Wieviel Sonne, Regen, Hege und Pflege sie brauchen, um zu gedeihen. Wie viel in ihre Weiterverarbeitung investiert wird. Schöpfung und Mensch haben schon kräftig Hand in Hand gearbeitet (wobei der Mensch auch Teil der Schöpfung ist), bevor ein Brot aif die Ladentheke gelangt. Wieso es vergammeln lassen, anstatt sich dankbar vor der Erde zu verbeugen, die es hervorgebracht hat? Wenn ich mich vor der Erde verneige, muss ich mich aber auch von jenen verneigen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Manchmal vielleicht auch vor unzulänglichen Politikern?
Die Fragen zu dem Thema lassen sich nicht ausdiskutieren. Doch die Achtung vor den einzelnen Getreidekörnchen ist es, die die Besinnung bringt!
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Ein Kommentar to “Brot für die Hungrigen oder nicht?”
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Um wieder eine Bruecke in die USA zu schlagen ( uebrigens weltweite Brueckenschlaege Teil des neuen Mottos fuers neue Rotary Jahr 2010/11) gibt es durchaus Bemuehungen jedes Koernchen ( nicht nur durch Service Clubs wie Rotary, Kiwanis und Lions) an diejenigen, die noch davon profitieren koennten ( incl derer die auch mit altem Brot noch ein paar cent verdienen koennen) weiter zu verteilen. Es gibt Baeckereien, die zum Discountpreis Day-old Bread verkaufen, des weiteren gibt es Junge Menschen, die von den Supermaerkten Lebensmittel kurz vor dem verfalldatum sammeln und an die beduerftigen weiterleiten. Diese ehrenamtlichen Wohltaeter sind einen Schritt entfernt von denjenigen, die einen Apfel oder Brot aus dem Autofenster den noch an der Strasse Bettelnden ( nach Geld darf auf dem Schild nicht gefragt werden, da steht dann : Mother of two needs your help, oder homeless veteran, anything helps,God Bless) reichen. Politiker haben sich mit dem Problem unlaengst befasst, dabei das betteln an der Strasse zumindest in einer grossen Gemeinde wieder verboten. Ob Aus den Augen, aus dem Sinn die Loesung ist oder vielleicht doch damit nun die Einbrueche wieder zunehmen werden, wie eine Beobachterin befuerchtet, wird sich zeigen. Die Haeuser,deren Bewohner mangels Zahlung den Banken zugefallen sind, stehen weiterhin ungenutzt und die Stiftung Habitat for Humanity hat sich neuerdings auf Renovierung statt Neubauen eingespielt, der Zeitentwicklung folgend. Ein mutiger Verein in Miami setzt einige obdachlose Familien in solche Haeuser. Die Banken sind nicht ganz dagegen,denn dort wird nicht eingebrochen, was den Wert erhaelt…Besser waere es wenn Arbeit vorhanden waere und man sich die Zahlung leisten koennte. Bei Brot ist das scheinbar einfacher, ein Hamburger ( Fleisch, Salatblatt, Tomate, zwischen Weissbrot”bun” kostet im Angebot schon 99 cent, ob das allerdings Lebensqualitaet ist? Weit, weit weg vom nicht aufbereiteten Getreidekorn.