Archiv für das Tag 'Pillen'

Sep 04 2018

Kleine Ärgernisse & (nahezu) Perfektes

Autor: . Abgelegt unter Alltag,Literatur

Ich habe sie gemessen. Genau fünf Millimeter (5 mm!!) ist der Durchmesser der Tablette. Und die soll ich teilen. Dazu hat sie eine Einkerbung. Meist funktioniert das nur mit Verlusten. Das Ergebnis sind dann zwei ungleiche Teile, wovon ich den „zukurzgekommenen“ wegwerfe, denn ich will ja nicht unterversorgt sein. Kostendämpfung? Hahaha! Und wie ist das in 20 Jahren, wenn die Seh- und Greiffähigkeit nachgelassen hat und Mini-Formate solcher Güte auch ungeteilt den Fingern nicht mehr gehorchen? Vergessen die Hersteller, dass nicht nur  die Inhalte stimmen, sondern auch die Handhabung kundenfreundlich sein muss?

Kennen Sie solche Ärgernisse? Machtlos steht man ihnen gegenüber, weil das System nicht mit sich reden lässt. Doch es gibt auch individuelle Unzulänglichkeiten, die sich hartnäckig halten. Bei mir ist es der Abroller für den Klebstreifen. Seine Zacken sind einfach nicht scharf genug. Stets muss ich eine Schere zur Hilfe nehmen. Umständlich! Wie wäre es mit einem neuen Abroller? Das frage ich mich schon lange, fasste schon oft den Vorsatz zum Kauf – und vergesse es dann leider wieder.

 

So ist es: nichts und niemand ist perfekt. Das Bemühen um Perfektion treibt manchmal seltsame Blüten. So lernte ich bei der „Sendungsverfolgung“ (DHL) ein neues Wort. Ich erwartete ein Paket und klickte mich durch bis zu diesem Satz: „Wir erwarten Ihre Sendungsdaten in Kürze. Bitte beachten Sie jedoch, dass wir Sendungen erst beauskunften können, wenn der Versender die Sendung oder die Sendungsdaten an uns übermittelt hat.“

„Beauskunften“ ist also neu in meinem Wortschatz! Welch eine Errungenschaft! Doch zugegeben: Die Auskunft ist perfekt!

 

Nahzu „perfekt“ fand ich in letzter Zeit zwei Bücher, die ich zur Entspannung an dieser Stelle gerne empfehle:

Eine Liebe, in Gedanken > Rez. hier > http://url9.de/ZeB und 14 Kurzgeschichten, die sich zunächst dem „glatten Lesen“ zu widersetzen scheinen, dann aber doch durch ihre Spiegelungen bestechen: Mehr Zuhause als ich > Rez. hier > http://url9.de/ZeC

Wer selbst schreiben will und dazu die Gemeinschaft eines Kurses „kreativ schreiben“ sucht: Ich unterrichte in Schorndorf, Aichwald und Nördingen. Näheres hier > http://journalismus-und-mehr.com/lesehimmel.php

Die nächste Lesung:

Mit Texten zum Olymp
Nobelpreise an Frauen

17.10.2018 in der VHS Schorndorf, 19 bis ca. 21.30 Uhr

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Dez 27 2014

Pillen eckig, länglich, rund – Hauptsache, sie unterscheiden sich deutlich!

Autor: . Abgelegt unter Allgemein/Politik,Alltag

Die Pharma-Industrie ist kein rundum verlässlicher Partner. Es geht zwar nur um „Äußerlichkeiten“, aber die können schnell eine unliebsame Wirkung haben. Wie sehen Pillen aus? Farbe, Form, Größe? Nie hätte ich gedacht, dass mich das mal interessieren würde!
Aber von vorn. Man ist ja bei dauerhaftem Medikamentenbedarf so einiges gewöhnt. Wenn man zufrieden ist mit der medikamentösen Einstellungen durch den Arzt oder die Ärztin des Vertrauens, ist schon mal eine gute Basis erreicht. Dankbar für das Versicherungssystem, das in Deutschland die zugelassenen Wirkstoffe bezahlt, die vor einem frühen Siechtum oder Tod bewahren. Da darf die Krankenkasse (sprich die Versichertengemeinschaft) auch erwarten, dass man beim Sparen mithilft und sich flexibel zeigt, wenn günstige Verträge mit den Pillenherstellern den Abschied vom gewohnten Pillenproduzenten bedeuten. Ein bisschen Flexibilität des Einzelnen bedeutet großen Vorteil für alle. So dachte ich bisher.
Lange klappte das hervorragend. Dann plötzlich ähnelten sich zwei der Pillen. Meine Brille war aber noch gut genug. Trotzdem: Risiko-Potential! Bald löste sich die Konstellation aber wieder auf, weil andere Verträge wieder ein anderes Pillen-Outfit bedeuten.
Zwischendurch hatte ich eine herzchenförmige, eine längliche (mit zwei Rillen bequem in drei Teile spaltbar) und eine runde, rosa Pille zu nehmen. Weil abends nur ein halbes Herzchen fällig war, nahm ich es für selbstverständlich, dass sich diese Pille gut brechen ließ. Mit dem übernächsten Rezept wurde leider alles anders: kein Herzchen mehr, dafür eine weiße Mini-Pille, die sich bei der notwendigen Teilung widersetzte und häufig in mehrere Splitter zersprang. Splitter wegwerfen? Hat die Sparpolitik das beabsichtigt? Oder schlampige Einnahme, weil da mal ein Eck fehlt und dort was zu viel ist?
„Aut-idem“ wähnte ich als Zauberwort, gab also in der Arztpraxis an, welcher Hersteller bisher das „umgänglichste“ Präparat hatte. Zurück zum Herzchenhersteller, auch wenn der nicht mehr der billigste war. Ironie des Schicksals: er hatte die Form umgestellt: weiß, klein, aber wenigstens nicht mini.
Nicht nur dem Herzchen trauere ich nach. Die längliche Pille gibt es von dem Hersteller mit der neuen Vertragsbindung nur noch rund. Damit sieht sie jener zum Verwechseln ähnlich, die bisher rosa war und nun weiß ist. Ingesamt stehe ich vor drei weißen Pillen. Die kleinste verlangt mir das Kunststück ab, sie zu teilen (s. o.), die größere sieht ihr zum Verwechseln ähnlich und die große kann ich nur noch halbieren und nicht mehr in drei Stücke teilen. Geht man so mit mündigen Patienten um?
Fazit: es gibt zu viele Pharma-Firmen, die den gleichen Wirkstoff anbieten, die immer neue Vertriebsformen wählen und mit ihrer Wettbewerbspolitik alles andere als günstig auf den Markt einwirken.

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