Archiv für das Tag 'Mezis'

Dez 11 2016

Postfaktisch / MEZIS / Kurse 2017

Autor: . Abgelegt unter Allgemein/Politik,Alltag,Literatur

Für dieses Jahr ist der letzte Kurs gehalten – neue Termine 2017 siehe unten. Damit ist zwar rein faktisch die Luft etwas raus, wenn auch postfaktisch die Ideen sprießen (ja sogar „wuchern“), weil viele Impulse mich erreicht und bereichert haben. Allein: die Zeit drängt, das Jahr zu Ende zu bringen. Mit manchem Kopfschütteln zwar, worüber ich mich hier eigentlich ausschütten möchte, was aber wiederum aus Zeitnot unterbleibt. Nur mit LINKs kann ich „wuchern“, immer in der Hoffnung, dass meinen LeserInnen die Zeit reicht, diese aufzurufen.

Zum Auftakt einer zum Wort des Jahres > postfaktisch. Hier kann man sich über diverse Ansichten und Erklärungen dazu informieren: https://www.perlentaucher.de/9punkt/2016-12-10.html?nle_id=6916 Und weil es im letzten Posting um Bettelbriefe und Unterstützungswürdiges ging: Ja, den „Perlentaucher“ kann man unterstützen, er leistet nützliche Arbeit, ich lasse mich darüber via Newsletter informieren.

Sehr nützlich ist auch die Arbeit von MEZIS. Das ist die Abkürzung für „Mein Essen zahl‘ ich selbst“, ein Zusammenschluss unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte, von deren Aktivität ich in diesem Blog schon berichtete. Nun hat MEZIS zum Thema „Leben – Eine Kostenfrage?!“ getagt und ein Manifest für bezahlbare Medikamente und eine bedarfsgerechte Arzneimittelforschung beschlossen, hier nachzulesen: https://www.mezis.de/

EIN Kopfschütteln möchte ich aber doch ausbreiten: als ich Mitte November bei einem Facharzt anrief und um einen Termin fürs Frühjahr bat, erhielt ich zunächst die Antwort: „Wir sind 2017 aber schon ausgebucht.“ Wenn ich schlapp gewesen und schockiert geschwiegen hätte, wäre ich also leer ausgegangen. Das scheint so zu sein wie bei Betrieben, die die festen Wartungstermine ihrer Stamm-Kundschaft im Kalender stehen haben und darüber hinaus eigentlich Kundenabwehr betreiben. Womöglich, um auf Notfälle reagieren zu können? Nein, sagte mir ein anderer Facharzt: Wenn Sie akut was haben, müssen sie ins Krankenhaus. Dazu passt dann die Debatte um das Verhalten in den Notfallpraxen der Krankenhäuser – sowohl das der PatientInnen als auch das des diensthabenden Personals. Es ist überall schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen, und genau hinsehen (differenzieren!) macht Mühe!

Kreativ Schreiben > KURSE 2017:

Aichwald: 11.3. (Sa); Kurs: 22.3. / 17.5. / 5.7.2017 (Mi)

Nördlingen: 25.3. / 6.5.2017 (Sa)

Ostfildern: 16.3. / 27.4. (Do)

Schorndorf: 8.3. / 29.3. / 10.5. / 31.5. / 28.6. (Mi)

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Sep 27 2013

Mezis-Ärzte gegen Korruption – Gesetzgebung wachsam beobachten!

Autor: . Abgelegt unter Allgemein/Politik,Alltag

„Die letzte Flucht“, den Roman von Wolfgang Schorlau, habe ich in diesem Blog 2011 schon einmal erwähnt. Damals ging es um Krimis im Zusammenhang mit „Stuttgart 21“. Heute soll „Denglers sechster Fall“ eine Brücke schlagen den Verflechtungen zwischen Pharmaindustrie und ÄrztInnen. In Schorlauers Krimi – unterhaltsam, spannend, aufschlussreich – geht es um Korruption/Manipulation in der Azneimittel-Forschung und um ÄrztInnen, die sich bestechen lassen bzw. ihren Patienten nicht sagen, dass sie ihre Einkünfte aufbessern, indem sie für die Verordnung bestimmter Medikamente Zuwendungen von deren Hersteller erhalten. Das läuft unter „Anwendungsbeobachtung“ und ist ein Marketinginstrument, das den Absatz eines Mittels steigern hilft.

Wolfgang Schorlau hat in diesem Sachgebiet gründlich recherchiert, gibt seine Quellen sowohl im Buch als auch auf seiner homepage preis > http://www.schorlau.de/ Er listet nicht nur Materialien (Spiegel, ZDF u. a.) und Literatur auf, sondern auch „Wichtige Webseiten“. Eine davon führt zu http://www.mezis.de/ Mezis steht für „Mein Essen zahl ich selbst – Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte“. Sie ist Mitglied des Deutschen Ethikrates.

Abgesehen davon, dass man aufhorcht bei dem Namen der Initiative – denn wer glaubt denn nicht an die Unbestechlichkeit seines Arztes/seiner Ärztin!? – , kann man via Suchfunktion herausfinden, welche/r MedizinerIn in der näheren und weiteren Umgebung dieser Initiative angehört. Die Mezis-Webseite gibt auch Tipps, wie man als PatientIn zu mehr Transparenz hinsichtlich der Einflüsse der Pharmaindustrie gelangen kann.

Wir alle wünschen uns ein Gesundheitssystem, in dem nicht gemauschelt wird oder Vorteilsnahme darüber bestimmt, womit wir „verarztet“ werden. Hierzu ist der Gesetzgeber gefragt, der freilich auch hin und wieder tätig wird. Doch manche Meldung über diese komplizierten Vorgänge gehen in der Flut von Neuigkeiten unter oder sind so schwierig zu kommunizieren, dass sie nicht zum Endverbraucher gelangen.

So greife ich heute einen Aspekt heraus, der zeigt, 
dass es jüngst ein Gesetz fast geschafft hätte, 
ein Drei-Klassen-Strafrecht im Gesundheitssystem zu etablieren. 
Es wurde im Bundesrat abgelehnt, wovon ich über eine Pressemitteilung erfuhr:

 >> MEZIS tritt dafür ein, die Bekämpfung von Korruption für alle ÄrtzInnen gleichermaßen im Strafgesetzbuch zu verankern. Das sah das Präventionsgesetz, das am 20.9.13 im Bundesrat abgelehnt wurde, nicht vor. Es hätte nur bestechliche KlinikärztInnen ins Visier genommen, niedergelassene VertragsärztInnen hätten bei korruptivem Verhalten wie die Pharmaunternehmen, die Bestechungsvereinbarungen treffen, nicht bestraft werden können. Diese Ungleichbehandlung ist zunächst abgewendet.

Das von der schwarz-gelben Mehrheit im Bundesrat verabschiedete Präventionsgesetz sei als „zu kurz gegriffen einzustufen“, sagt Dr. Christiane Fischer, die ärztliche MEZIS-Geschäftsführerin. Es führte nämlich die Bekämpfung von Korruption im Sozialgesetzbuch V als „Nebenstrafrecht“ auf. Ein Antikorruptionsgesetz als Anhängsel an das Präventionsgesetz hätte die Bedeutung des Gesetzes zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen herabgesetzt. Die Verfolgung von korruptem Verhalten wäre massiv geschwächt worden.

Nun muss das Gesetz neu beraten werden, das Ende ist offen. Dr. Christiane Fischer unterstreicht: „Erst einmal ist es gut für die Patientinnen und Patienten, dass kein inakzeptables Drei-Klassen-Strafrecht geschaffen wurde. Hätte der Bundesrat zugestimmt, wären bei Korruption Klinikärztinnen und Klinikärzte nach dem Strafgesetzbuch, niedergelassene KassenärztInnen nach dem Sozialgesetzbuch und niedergelassene PrivatärztInnen gar nicht bestraft worden.“ „Ja und bei niedergelassenen KassenärztInnen, die auch PrivatpatientInnen behandeln, wäre die Situation noch undurchsichtiger geworden“,  ergänzt Vorstandmitglied Dr. Eckhard Schreiber-Weber.<<

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Außer der Appell, sich selbst im Web immer wieder zu Hintergründen vorzugraben und wachsam zu bleiben! 

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