Archiv für das Tag 'Krieg'

Apr 23 2022

Selbstgespräch > wehren oder nicht?

Autor: . Abgelegt unter Allgemein/Politik

Ich komm aus dem Schlamassel nicht raus.

Worum geht es?

Ich werde angegriffen – zu Unrecht.

Dann wehre dich doch.

Das gibt zu viel Blutvergießen.

Dann wehre Dich nicht.

Dann denkt der Aggressor, er kann noch mehr Siege einfahren.

-*-

Du wehrst dich also nicht für dich allein.

Nein, meine Nachbarn sollen am Leben bleiben.

Bleiben sie am Leben, wenn du dich ergibst?

Wenn einer blindlings aufs Siegen aus ist, verschont er niemand.

Also stehen die Nachbarn vor der gleichen Frage.

Ja – Gegenwehr oder kapitulieren.

-*-

Wann würde der Aggressor aufhören?

Das weiß niemand.

Würde sein Tod das Blutvergießen beenden?

Niemand weiß, wie viele seiner Sorte nachwachsen.

Du meinst Stellvertreter, die seine Angriffe fortführen.

Ja. Es steckt ein bestimmtes Weltbild dahinter.

-*-

Bedeutet das Ohnmacht?

Solange ich kämpfe, schiebt das diese Frage auf.

Aber kämpfen bedeutet Blutvergießen.

Oder andere Methoden, die den Aggressor schwächen.

Werden dann nicht auch Unschuldige darunter leiden?

Davon müssen wir fatalerweise ausgehen.

-*-

Viele Fragen – und immer noch keine Lösung in Sicht.

Die Verwüstung schreitet fort.

Bekriegte und Verbündete sind erschüttert, wütend, ratlos.

-*-

NUR: Wie ändert man ein Weltbild???

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Apr 18 2010

Trauer, Stolz und Nachdenklichkeit

Autor: . Abgelegt unter Allgemein/Politik

Tote Soldaten. Irgendwie muss man/frau sich dazu stellen. Ob frau/man nun pazifistisch den Krieg oder kriegsähnliche Zustände lieber abwählen würde oder nicht. Da taucht die Vokabel „stolz“ auf. Sind wir stolz auf die Gefallenen? Müssen wir das sein? Sind wir es ihnen schuldig? Und warum?

„Stolz“ ist in diesem Zusammenhang ein Wort zum Stolpern, Stirnrunzeln, Nachhaken. Besonders, wenn es so gebraucht wird wie in der Sendung „Anne Will“ am 18.4.2010. Die Getöteten haben ihren Kopf hingehalten für eine Sache, an die sie glaubten. Damit verdienen sie Respekt. Brisant wird es, wenn es zur Ausnahme von der Regel wird, dass jemand sich für das engagiert, woran der glaubt und man deshalb stolz auf diese (vorbildliche) Ausnahmehaltung ist.

Wie wir sprachlich damit umgehen, dass Angehörigen und Freunde um in Afghanistan Getötete trauern müssen, berührt mich. „Gefallene“ ist ein gebräuchliches Wort, aber ist es nicht auch ein wenig von gestern? Es klingt m. E. zu „weich“ für das Töten und Getötetwerden im Krieg. Für „Opferbereitschaft“ gilt das auch.

Ich gestehe, dass ich mich derzeit nicht abschließend zu dieser Frage der Begrifflichkeiten äußern kann. (Die Politik bzw. Lösungsmöglichkeiten für diesen Konflikt stehen auf einem anderen Blatt!) Doch ich möchte einen Kommentar empfehlen, der mir beim Nachdenken hilft:

www.dradio.de/dlf/sendungen/kommentar/1160281/

Ich freue mich über weitere hilfreiche Kommentare.

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Mai 19 2009

Juttas Nudeln aus dem Rosinenbomber

Autor: . Abgelegt unter Allgemein/Politik

Vor 60 Jahren endete die Luftbrücke. In Berlin wurde gefeiert und mir fiel Jutta wieder ein. Sie lebt in Florida und hat noch ein Glas Nudeln, das aus einem “Rosinenbomber” stammt. Sie trägt sich mit dem Gedanken, ihr Leben aufzuschreiben – deshalb kamen wir miteinander in Kontakt. Auch ist zu überlegen, wo sie die historischen Nudeln letztlich lassen soll, die sie über viele Umzüge gerettet hat. Die Nachkommen könnten deren Bedeutung nicht würdigen, würden den “Schatz” womöglich entsorgen.

Schon ein grober Überblick über ihr wechselreiches Leben hat ein Telefonat von fast zwei Stunden gedauert. Eindrücklich schilderte Jutta auch die Spätfolgen der Entbehrungen aus der “schlimmen Zeit”. Doris Lessing lässt grüßen: “Ein Krieg ist nicht mit dem Waffenstillstand zu Ende.” Die Literaturnobelpreisträgerin ist 1919 geboren und formuliert dies in ihrer Autobiografie “Unter der Haut”. Und sie findet: “… wir hatten aus diesem Krieg nichts gelernt.” Gemeint ist der 1. Weltkrieg, Jutta ist ein Kind des 2. Weltkriegs …

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