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Aug 03 2010

Wie wurde der “Kosovo-Krieg” von den Medien legitimiert?

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Kurt Gritsch hat eine „auf wissenschaftlichem Gebiet erstmals (…) umfassende und kritische Gesamtdarstellung des öffentlichen Diskurses über den ‚Kosovo-Krieg‘ in Deutschland“ veröffentlicht. Franz Siepe meint, das Buch sei „unbedingt zu empfehlen“: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=14670

Seine Rezension hat mich hellhörig gemacht, denn auch ich erinnere mich, dass Skeptiker 1999 auf verlorenem Posten waren. Die Medien räumten ihnen wenig bis gar keinen Platz ein. Es wurde oft auf Ausschwitz verwiesen. Damit waren die Befürworter des Krieges automatisch überlegen. Ein Zitat entfacht die Neugierde besonders: „Es gibt einen Zusammenhang zwischen NATO-Propaganda und veröffentlichtem Bild der intellektuellen Diskussion. Letzteres stimmte mit Ausnahme der ‚taz‘ bei keiner Zeitung mit der tatsächlichen Meinungsverteilung unter den Intellektuellen überein, was auf eine gesteuerte Debatte schließen lässt.“

Gritsch blendet also nicht nur zurück und unterzieht die mediale Legitimation des „Kosovo-Kriegs“ einer skeptischen Revision, sondern das Buch führt – so Franz Siepe – „zugleich Klage gegen das Skandalon der Abhängigkeit der veröffentlichten Meinung vom Machtkalkül der Herrschenden“.

Kurt Gritsch: Inszenierung eines gerechten Krieges? Intellektuelle, Medien und der “Kosovo-Krieg” 1999. Georg Olms Verlag, Hildesheim 2010. 533 Seiten, 58 €, ISBN-13: 9783487143552

Vergleiche dazu auch > http://www.literaturhaus.at/buch/fachbuch/rez/GritschHandke/

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