Apr 04 2014

Markt-Modell: Fans helfen Buch veröffentlichen

Autor: . Abgelegt unter Literatur

Aufschieberitis ist der größte Feind von AutorInnen. Abgesehen von mangelndem Selbstbewusstsein. Marktschreierische Selbstüberschätzung trifft man eher selten, statt dessen denken viele Textproduzenten zu wenig daran, dass sie sich für ihr „Produkt“ einsetzen müssen, damit es auf den Markt kommt und dort überzeugt.

Inzwischen gibt es nicht nur viele Schreibratgeber, sondern auch Vermarktungsratgeber: wie finde ich einen Verlag, wie veranstalte ich Lesungen etc. Spätestens, wenn ein Exposé geschrieben werden muss, denn ohne solches kann man sein Werk keinem Verlag anbieten, sollte man über die Zielgruppe nachdenken.

Nützlicher ist es, man tut es schon vorher: spielt der Roman an nachvollziehbaren Schauplätzen, wird sich sicher der Inhaber jener Kneipe dafür interessieren, in der sich der Täter vor seinem Verbrechen mit fünf Schnäpsen Mut angetrunken hat. Ist der Protagonist gar Whisky-Liebhaber und philosophiert über die Sorten in seiner Wohnzimmer-Bar, kann sich davon vielleicht eine ganze Branche angesprochen fühlen. Kommt bei dem Mord ein entwendeter Schläger des Tennisclubs TV Vororthausen zum Einsatz … Das liest sich jetzt trivial und wird nicht der Wahrheitsfindung dienen, aber solche Gedanken taugen gelegentlich als Impulse zugunsten eines wachsenden Zielgruppenbewusstseins.

In meinen Kursen „kreativ schreiben“ wird häufig diskutiert, wie man Kreativität fördert und wie wichtig der erste Satz eines Buches ist. Wir machen praktische Textübungen, lesen das Ergebnis in der Runde vor und sind meist begeistert, welche Vielfalt innerhalb kürzester Zeit zum Vorschein kommt. Zumindest in mir als Kursleiterin schwingen manche Szenen über das Kurs-Ende hinaus nach. Das belegt, dass es eigentlich nicht schwer ist, mit kleinen Kostproben Neugierde und die Lust auf mehr zu wecken.

„Kostprobe“ ist die passende Überleitung zu einem Angebot, das dieser Tage hereingeschneit kam:

>> Eine neue Form der Vermarktung ist „Crowdfunding für Bücher“. Mittels einer kleinen Leseprobe gewinnt man Interessenten, die im voraus das Buch bezahlen und es erhalten, sobald 100 Käufer ihren Obolus entrichtet haben. Einer meiner Kooperationspartner, der http://dortmund-verlag.de/ hat so eine Aktion ins Leben gerufen.

>> Sie läuft bis 15. Mai und richtet sich an alle, die ein fertiges Manuskript in der Schaulade haben. Eine Beschränkung auf Genres gibt es nicht.

Verleger Franz Krämer meint: „Das Wichtigste ist die Idee zum Buch! Wenn diese genug Kraft hat, ist der Rest eigentlich ganz einfach!“ Alle Infos zu der Aktion > http://memo-reporting.com/2014aktion.pdf

Derzeit handelt es sich um ein “Exklusiv-Angebot”, das noch nicht allgemein zugänglich ist. Interessenten sollten sich also auf mich beziehen, wenn sie sich mit diesem Angebot anfreunden.

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